Mofair bestätigt Vorstand
25.10.17 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld
Etwa zwei Jahre nachdem Mofair im November runderneuert wurde und meisten Wettbewerbsbahnen (wieder) eingetreten sind, hat der Verband seinen Vorstand neu gewählt. Präsident Stephan Krenz von Abellio, Vizepräsident Christian Schreyer von Transdev und Schatzmeister Thomas Görtzen von Keolis bzw. der Eurobahn sind dabei in ihren Ämtern bestätigt worden.
Weitere Mitglieder im Vorstand sind Stefan Krispin von Go-Ahead, Hans Leister, der viele Jahre bei verschiedenen Unternehmen tätig war und eine der treibende Kräfte bei der Initiative Deutschlandtakt ist sowie Dirk Ballerstein von National Express. Als kooptiertes Mitglied bleibt auch Tobias Richter dem Verband erhalten, der Geschäftsführer mehrerer Transdev-Tochtergesellschaften ist.
„Die vergangenen zwei Jahre waren für die Wettbewerbsbahnen im SPNV sehr erfolgreich, unser Marktanteil ist auf ein Drittel der Betriebsleistung gestiegen. 2020 werden es bereits vierzig Prozent sein“, berichtet Mofair-Präsident Stephan Krenz. Das seit 2015 noch klarer herausgearbeitete Profil von des Verbandes als dem Interessenvertreter der Wettbewerbsbahnen und die weitere Professionalisierung der Verbandsarbeit habe sich auch in der öffentlichen Wahrnehmung klar bewährt.
Krenz fährt fort: „Unsere Stimme im politischen Berlin hat Gewicht und wird gehört.“ Mofair setzt große Hoffnungen auf eine neue Bundesregierung und die wahrscheinliche Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP. Um die Klimaziele – die EU-Kommission fordert von Deutschland eine Reduktion der CO2-Emmissionen von 38 Prozent bis zum Jahr 2030 – zu erreichen, müssen jetzt die Chancen genutzt werden, um wirklich mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen.
„Politisch muss mehr geschehen, um die umweltfreundliche Schiene gegenüber den anderen Verkehrsträgern zu stärken“, fordert Vizepräsident Christian Schreyer. Aber auch im Wettbewerb auf der Schiene komme es darauf an, mehr Transparenz beim Zusammenspiel von Netz und Betrieb innerhalb des DB-Konzerns zu erreichen. Auch der Bildung neuer Monopole, wie etwa im Vertrieb, müssten unternehmensneutrale Lösungen entgegengesetzt werden.
Eine Trennung von Netz und Betrieb steht sowohl bei der FDP als auch bei den Grünen auf der Agenda. Es war auch Teil der schwarz-gelben Koalitionsvereinbarung zwischen 2009 und 2013, als allerdings die Forderungen der FDP im Koalitionsvertrag während der gesamten vier Jahre allesamt nicht umgesetzt worden sind. Es ist zumindest möglich, dass sich in der jetzt anstehenden Regierung die Eisenbahnpolitik wieder hin zu mehr Liberalisierung ändert.
Seit die SPD das Amt des Bundesverkehrsministers im Jahr 2009 an die CSU abgegeben hat, wird die Eisenbahnpolitik größtenteils im Bundeskanzleramt und nicht mehr im Verkehrsministerium gemacht. Zwar ließe sich eine Trennung von Netz und Betrieb nicht mit Wirkung zum nächsten Ersten anordnen, wohl aber wären jetzt vier Jahre Zeit, die dafür politisch notwendigen Weichenstellungen vorzunehmen.
Foto: Mofair e.V.