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Kunstausstellung in der Wiener U-Bahn

26.10.17 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Beim Ausgang Herminengasse in der U2-Station Schottenring ist in den letzten Tagen ein neues Kunstwerk entstanden, das am Donnerstag eröffnet wurde. „Michaela Melián: Herminengasse“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Wiener Linien und KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien. Begleitend dazu entstand eine wissenschaftliche Publikation.

Die deutsche Künstlerin Michaela Melián, die sich in ihrem künstlerischen Schaffen mit dem Holocaust auseinandersetzt, zeichnet in „Herminengasse“ die Schicksale von 800 jüdischen Menschen nach, die zwischen 1938 und 1945 aus der Herminengasse deportiert wurden. Für jede Person steht eine Linie, die von einem Wohnhaus in der Herminengasse zum jeweiligen Konzentrationslager führt. Für die Gestaltung orientierte sich Melián an soziologischen Informationsgrafiken. Das Kunstprojekt wurde im Verbindungsgang von den Bahnsteigen zu den Liften jenes Stationsausganges realisiert, der direkt zur Herminengasse führt.

Grundlage für diese Arbeit ist das wissenschaftliche Forschungsprojekt der Historikerin Tina Walzer. Sie kam zu dem Schluss, dass von 1938 bis 1945 nachweislich 800 jüdische Menschen aus der Herminengasse in unterschiedliche Konzentrationslager deportiert wurden. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sind als Publikation aufbereitet. Diese werden kostenlos an alle Wiener Schulen verteilt und können dort als Unterrichtsmaterial genutzt werden.

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