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Hochbahn feiert Richtfest

05.10.17 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) und die Hochbahn-Vorstände Henrik Falk und Jens-Günter Lang legte letzte Woche selbst Hand an: Beim Richtfest für Hamburgs modernsten Busbetriebshof übernahmen sie die traditionelle Aufgabe, symbolisch die letzten Nägel für das neue Werkstattgebäude einzuschlagen. Zuvor hatte ein Kran den Richtkranz emporgehoben und der Zimmermann – mit dem rituellen Schnapstrunk – seinen Richtspruch gehalten.

Frank Horch: „Die Umstellung des Verkehrs auf emissionsfreie Antriebe ist uns in Hamburg ein besonderes Anliegen. Hier schreiten wir schon zügig voran, und der Bau dieses neuen Busbetriebshofs für 240 Elektrobusse führt uns das vor Augen. Je konsequenter wir die Busse, aber auch städtische Fahrzeugflotten, private Autos und gewerblich genutzte Fahrzeuge durch lokal schadstofffreie Wagen austauschen, umso eher wird es uns gelingen, die Luftqualität in der Stadt deutlich zu verbessern.“

In Alsterdorf entsteht derzeit auf dem so genannten Gleisdreieck nördlich der City Nord und südöstlich des Flughafens Hamburgs modernster Busbetriebshof. Ab Anfang 2019 werden hier 240 Busse der Hochbahn-Flotte gereinigt, gewartet, instand gehalten und auf ihren täglichen Einsatz vorbereitet. Rund 600 Busfahrerinnen und Busfahrer gehen künftig von hier aus auf ihre täglichen Touren. Es wird der erste Standort sein, der auf eine komplett emissionsfreie Busflotte ausgerichtet ist.

Henrik Falk: „Wir halten stramm Kurs auf das Ziel, ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse anzuschaffen. Nach der größten deutschen Ausschreibung an Elektrobussen, die wir in diesem Sommer auf den Weg gebracht haben, ist der neue Betriebshof entscheidend, um eine stetig aufwachsende Flotte an umweltschonenden Elektrobussen auf Hamburgs Straßen zu bringen.“

Die Umstellung der kompletten Infrastruktur gehört – neben der Anschaffung serienreifer Elektrobusse – zu den Herausforderungen für das Verkehrsunternehmen. Die Betriebshöfe müssen mit Ladeinfrastruktur und ausreichender Stromversorgung ausgerüstet werden. Hinzu kommen neue IT-Systeme für die Fahrzeugüberwachung und Betriebssteuerung sowie umfangreiche Qualifizierungsprogramme für die Mitarbeiter des Unternehmens.

Der neue Busbetriebshof liegt im so genannten „Gleisdreieck“ von Güterumgehungsbahn, S-Bahn und westlichem Ast der U1. Im Zuge der Bauvorbereitungen hatte die Hochbahn die Anwohnerinnen und Anwohner intensiv in die Planungen mit einbezogen – unter anderem mit gemeinsamen Absprachen zum Bauablauf.

Künftig wird das Gelände von einer hohen Schallschutzwand mit einem Grüngürtel abgegrenzt. Alle Busse stehen zudem unter begrünten Carport-Dächern. Die Investitionen in den neuen Busbetriebshof belaufen sich auf rund 70 Millionen Euro. Nebem dem Neubauprojekt laufen aktuell auch die Planungen zum notwendigen Umbau der Standorte in Langenfelde, Hummelsbüttel, Wandsbek, Billbrook und Harburg.

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