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ÖPNV-Pakt in Stuttgart

25.09.17 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Partner der Region Stuttgart haben über Projekte des ÖPNV beraten. Thema der Sitzung war auch der vom Bund aufgelegte Fonds „Nachhaltige Mobilität für Städte“. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sieht darin auch eine Chance für sauberen Verkehr in der Region. Die Partner des ÖPNV-Pakts aus dem Jahr 2014 in der Region Stuttgart haben sich am 20. September 2017 zu ihrer vierten Folgesitzung getroffen.

Neben den aktuellen Themen in der Region – Schieneninfrastruktur – SPNV- und ÖPNV-Angebot – war auch der infolge des Dieselskandals von der Bundesregierung aufgelegte und mit einer Milliarde Euro dotierte Fonds „Nachhaltige Mobilität für Städte“ Thema der Sitzung.

„Die Region Stuttgart kann mit Recht erwarten, dass nennenswerte Beträge fließen. Nur mit einem Aus- und Umbau des ÖPNV, einer Stärkung des Schienenpersonennahverkehrs und weiteren innovativen Ansätzen können wir in der aktuellen Diskussion um Fahrverbote einen Schritt weiterkommen“, betonte Verkehrsminister Hermann.

Beim Ausbau der Schieneninfrastruktur geht es schrittweise voran. Land, VRS und DB Netz haben gemeinsam die Vergabe einer Machbarkeitsuntersuchung für die Einführung von ETCS-Level 2 (europäisches Zugbeeinflussungssystems, das Zugfolgen in geringeren Abständen ermöglicht) bei der Stuttgarter S-Bahn beschlossen. Bis Mitte 2018 muss Klarheit über die Einführung dieser Technik bei der S-Bahn Stuttgart herrschen, damit im Zuge der Bauarbeiten für Stuttgart 21 die Vorbereitungen getroffen werden können.

Seit dem Abschluss des ÖPNV-Pakts hat sich die Nachfrage im ÖPNV der Region Stuttgart sehr dynamisch entwickelt. „Die Nahverkehrsoffensive ist im vollen Gange“, stellte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne), gleichzeitig auch VVS-Aufsichtsratsvorsitzender, fest. Auf dem Weg zu dem im ÖPNV-Pakt anvisierten Ziel einer Fahrgaststeigerung um 20 Prozent bis 2025 sei man ein gutes Stück vorangekommen.

Gegenüber dem Ausgangsjahr 2012 wird es nach Angaben des VVS bis zum Jahresende 2017 gelingen, einen Nachfragezuwachs von ca. 13 Prozent zu erreichen. Dies ist insbesondere auf das große Engagement der Aufgabenträger – auch der Stuttgarter SSB zurückzuführen. Wir haben zahlreiche Verbesserungen bereits umgesetzt und planen weitere Stadtbahnverbindungen, eine neue Schnellbus-Linie und bessere Taktungen.“ So wird in Kürze die U 12 vom Hallschlag bis nach Remseck verlängert und mit der U 19 von Neugereut zum Neckarpark sowie der U 16 von Fellbach nach Giebel entstehen komplett neue Linien.

Diese entlasten das bestehende System und erweitern es gleichzeitig. Der Stuttgarter Gemeinderat hat zudem eine Schnellbuslinie X1 von Bad Cannstatt in die City beschlossen und einer Rücklage von 72,5 Millionen Euro zur Ersatzbeschaffung von neuen Stadtbahnzügen zugestimmt. „Wir gehen mit unseren Maßnahmen weit über die Verpflichtungen aus dem ÖPNV-Pakt hinaus“, so Oberbürgermeister Kuhn.

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