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Ausbildungsstart bei der DB AG

07.09.17 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Am letzten Freitag war es wieder soweit: Viele junge Menschen starten bei der Deutschen Bahn in ihr Berufsleben. Die Schule ist vorbei, nun wird Geld verdient. Die Deutsche Bahn hat zum Ausbildungsstart 2017 ihre Lehrstellen nahezu alle besetzt. Insgesamt rund 3.400 Azubis starteten ins Berufsleben.

Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn: „Ich stamme selbst aus einer Eisenbahnerfamilie. Umso mehr freue ich mich über den ,Familienzuwachs‘, unsere neuen Azubis.“ Angesichts der sinkenden Schülerzahlen und eines harten Arbeitsmarktes sei die Besetzungsquote von 95 Prozent der Lehrstellen bei der Bahn „ein sehr gutes Ergebenis“, sagt Personalvorstand Ulrich Weber.

Unternehmen müssten sich immer mehr ins Zeug legen, um Nachwuchskräfte für sich zu begeistern. „Die Anstrengungen der DB bei der Gewinnung von Schülern haben sich gelohnt“, so Weber weiter. Um für junge Leute noch attraktiver zu werden, hat die Deutsche Bahn in den vergangenen Monaten umfassende Neuerungen für Auszubildende eingeführt.

Dieses Jahr erhalten Auszubildende im ersten Lehrjahr aus den klassischen Bahnberufen Fahrdienstleiter, Lokführer und Kaufmann für Verkehrsservice erstmals einen Tablet-Computer. Insgesamt werden 1.200 Geräte ausgegeben, dafür investiert die DB rund 700.000 Euro. Bis zu 350 Euro übernimmt die DB, wenn das tägliche Pendeln zwischen bisherigem Wohnort und Ausbildungsort mit öffentlichen Verkehrsmitteln mehr als 150 Minuten dauern würde (Hin- und Rückfahrt).

Die Ausbildungsvergütung wurde um rund sechs Prozent erhöht. Richard Lutz: „Die Bahn ist wirklich eine gute Adresse, um ins Berufsleben zu starten und sich zu entwickeln.“ In Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig, Mannheim und Nürnberg wurden die neuen Azubis begrüßt, die in 50 verschiedenen Berufen ausgebildet werden. Unter ihnen sind auch fünfundzwanzig Asylbewerber, die mit der Einstiegsqualifizierung „Chance plus für Flüchtlinge“ fit gemacht wurden und nun ihre reguläre Berufsausbildung bei der DB starten.

Chance Plus ist ein seit Jahren laufendes Programm, mit dem der DB-Konzern Schulabbrechern, wie der Name schon sagt, eine berufliche Chance gibt: Wer ein Jahr bei Chance Plus durchhält, hat einen tarifvertraglich geregelten Anspruch auf Übernahme: Entweder in eine reguläre Ausbildung oder aber in eine Festanstellung, für die keine spezifische Berufsqualifikation notwendig ist.

Schulabgängern deutschlandweit werden an zehn Standorten über 300 Plätze angeboten, um sie für den Einstieg in das Berufsleben vorzubereiten. Zudem bietet die DB im Rahmen des Kooperationsprojektes Einsteigen Jugendlichen, die ihren Hauptschulabschluss noch erlangen möchten, die Möglichkeit, diesen nachzuholen. Für Hochschulabsolventen gibt es zwei Einstiegsarten in den Konzern: das Traineeprogramm und ein Direkteinstiegsprogramm.

Mit 12 – bis 18-monatigen Traineeprogrammen bereitet man Hochschulabsolventen auf ihre Aufgaben vor. Innerhalb dieser Monate durchlaufen sie mehrere Stationen, lernen die dazugehörenden Schnittstellen kennen und bekommen so einen Eindruck von den Zusammenhängen bei der Deutschen Bahn. Von Anfang an übernehmen sie Verantwortung für konkrete Teilprojekte und arbeiten im Tagesgeschäft mit.

Das gilt für kaufmännische, technische und informationstechnologische Hochschulabschlüsse. Das 6- bis 15-monatige Direkteinstiegsprogramm ist der beste Einstieg, wenn Hochschulabsolventen ihr Wissen sofort in die Tat umsetzen wollen. In dem von ihnen gewählten Fachbereich werden sie von Anfang an auf eine konkrete Position eingearbeitet und übernehmen damit früh Verantwortung für interessante Projekte.

Nach dem Einstiegsprogramm erwarten sie spannende Entwicklungschancen – sowohl in Fach-, Projekt- als auch Führungsaufgaben. Das Engagement ihrer Mitarbeiter sichert die DB durch eine strategisch ausgerichtete Personalentwicklung. Dabei setzt der Konzern verstärkt auf die unternehmensinterne Entwicklung von Fach- und Führungskräften.

Dokumentierte Entwicklungswege geben Mitarbeitern und Führungskräften Transparenz und Orientierung für die berufliche Weiterentwicklung. Zum einen zeigen sie Entwicklungsmöglichkeiten auf, zum anderen unterstützen sie die Fachbereiche bei der Nachfolgeplanung. Zudem werden auch geschäftsfeldübergreifende Entwicklungswege aufgezeigt. Das Webtool DB Entwicklungswege gestaltet diese Wege transparent und macht sie für alle zugänglich.

Siehe auch: Gute Bewerber für gute Arbeitsplätze

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