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Zukunftsstudie in Thüringen vorgelegt

15.08.17 (Thüringen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Eisenbahn-Infrastruktur wird sich bis 2030 verändern. Welche Auswirkungen das auf den Fahrplan im Freistaat Thüringen haben kann, wurde in einer vom Verkehrsministerium beauftragten Studie untersucht: „Durch die zugesagte Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung werden Züge schneller. Andererseits müssen wir auch Szenarien entwickeln für den Fall, dass im nächsten Jahrzehnt die Züge mit Neigetechnik nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagte Ministerin Birgit Keller (Linkspartei) bei der Vorstellung der Studie ‚Netzoptimierungsplan / Zielkonzept Integraler Taktfahrplan (ITF) 2024/2030‘ in Erfurt.

Ziel der Studie ist es, die absehbaren langfristigen Veränderungen bis 2030 zu bewerten und die Handlungsoptionen frühzeitig zu identifizieren. „Die Handlungsempfehlungen aus der Studie werden wir prüfen. Wir haben uns entschlossen, neben den Eisenbahnverkehrs- und Infrastrukturunternehmen die Fahrgastverbände und Initiativen zum Bahnverkehr zur heutigen Präsentation einzuladen, damit wir sie frühzeitig in den Diskussionsprozess einbinden können“, sagte Keller.

Gutachter machen zahlreiche Vorschläge für ein weiterentwickeltes Angebotskonzept, die nun zunächst bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans für die Jahre 2018 – 2022 in Workshops öffentlich diskutiert werden sollen. Anschließend müssen sie mit den benachbarten Bundesländern abgestimmt und gegebenenfalls bei künftigen Ausschreibungen beachtet werden. Neben Untersuchungen zum künftigen Fahrplanangebot wurden auch detaillierte Anforderungen an die Streckeninfrastruktur abgeleitet.

Dies können Geschwindigkeitsanhebungen, zusätzliche Signale in den Bahnhöfen zum Zusammenhängen und Trennen von Zügen oder auch zusätzliche Weichen sein. „Wir wollen umweltfreundliche Alternativen zum Auto und Flugzeug schaffen, und die Vorteile des schnellen Bahnverkehrs für alle Thüringer Regionen durch optimale Angebote und Anschlüsse im Thüringer Schienennahverkehr erschließen“, so Keller weiter.

„Hierzu werden wir den Integralen Taktfahrplan für Thüringen weiter entwickeln. Es gilt gemeinsam mit den Bahnen die erreichten und zukünftigen Fortschritte beim Ausbau der Bahninfrastruktur möglichst gewinnbringend zu nutzen. Das Schienenverkehrsangebot in Thüringen wird sich in den nächsten Jahren in Form ausgeweiteter Fern- und Nahverkehrsangebote, kürzerer Reisezeiten und optimierte Anschlussverknüpfungen verbessern. Darüber hinaus leistet die Studie einen wichtigen Beitrag für die zielgerichtete Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur in Thüringen“, so Keller.

Für die Weiterentwicklung des Thüringer Integralen Taktfahrplans sind für das Land das frühzeitige Erkennen von Konflikten und verschiedene Varianten an Lösungsmöglichkeiten wichtig. Im Zusammenspiel von Netzkapazität, Eisenbahninfrastruktur und möglichem Fahrzeugeinsatz soll auch künftig der bestmögliche Fahrplan für den Freistaat Thüringen erarbeitet werden.

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