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VRS beschließt Verbesserungen

01.08.17 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche hat der Verkehrsausschuss des Verbandes Region Stuttgart (VRS) in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause viele Grundsatzentscheidungen getroffen, die den ÖPNV weiter voranbringen. Dazu gehört der barrierefreie Ausbau am Gleis 2 des Bahnhofs Feuerbach, eine Frischzellenkur für die Fahrzeuge auf der Kleinen Teckbahn (Kirchheim/Teck – Oberlenningen) und die Verschärfung der Strafzahlungen bei der S-Bahn.

Der VRS nimmt die Tariferhöhung im VVS-Gebiet um 1,9 Prozent ab 1. Januar 2018 zur Kenntnis. CDU, Grüne und Freie Wähler sprachen von einer „moderaten Erhöhung“. SPD, Linke und FDP halten die Tariferhöhung auch angesichts der seit Jahren sprudelnden Ticket-Einnahmen für falsch. Mehrheitlich akzeptieren die Regionalpolitiker die Verteilung der Erhöhung auf die einzelnen Ticketarten.

Sie forderten allerdings, bei der laufenden grundlegenden Tarifreform an der ein oder anderen Stellschraube der Tarifstruktur zu drehen. Der VRS erhält künftig wieder Strafzahlungen für unpünktliche Züge, auch während der Bauzeit von Stuttgart 21. Das sieht eine Vertragsanpassung zwischen der Region und der DB Regio AG vor. In der aktuellen Fassung des S-Bahn-Vertrags waren die Strafzahlungen während der Bauzeit des Bahnprojekts auf Eis gelegt worden.

Künftig wird für Züge, die später als der laut Fahrplan nachfolgende Zug der Linie unterwegs sind, eine Strafzahlung wegen Unpünktlichkeit fällig. Außerdem verpflichtet sich die DB Regio AG, innovative Pilotprojekte im Höhe von 540.000 Euro anzuschieben. So sollen unter anderem Prognose– und Fahrplandaten für „Open-Service-Anwendungen“ kostenlos, öffentlich und weltweit zur Verfügung gestellt werden.

Damit einher geht eine höhere Transparenz, die ganz im Sinne der Fahrgäste ist. Der VRS zahlt zirka 950.000 Euro dafür, dass der Mittelbahnsteig (Gleis 2) im Bahnhof Feuerbach auf S-Bahn-Einstiegsniveau erhöht werden kann. Die Gesamtkosten liegen bei zirka 2,659 Millionen Euro, von denen das Land knapp 1,1 Millionen Euro trägt und etwa 614.000 Euro die DB Station & Service.

Damit ist sichergestellt, dass zumindest der Bahnsteig am Gleis 2 während der Bauarbeiten für Stuttgart 21 barrierefrei umgebaut werden kann. Für die Nutzer der Kleinen Teckbahn steigt der Fahrkomfort. Zwischen Kirchheim/Teck und Oberlenningen sollen ab Dezember 2018 komplett modernisierte Fahrzeuge der BR 650 fahren.

Die drei bisherigen Fahrzeuge sowie ein weiteres Reserve-Fahrzeug, dessen Frischzellenkur im Laufe des Jahres 2019 folgt, werden dem S-Bahn-Standard entsprechend ausgerüstet: mit Echtzeit-Infos zur Fahrt und Umsteigemöglichkeiten, Videoüberwachung und WLAN. Parallel zur Inbetriebnahme der S1 von Plochingen nach Kirchheim/Teck und in Absprache mit den Anliegerkommunen war im Dezember 2009 ein Bus-Schienen-Konzept fürs Lenninger Tal umgesetzt worden. Zug und Bus fahren jeweils stündlich. Dadurch wird eine gute Umsteigerelation zur Stuttgarter S-Bahn angeboten.

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