Spezialkameras in Berlin-Südkreuz
07.08.17 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld
Im Rahmen des gemeinsamen Pilotprojekts „Sicherheitsbahnhof Berlin Südkreuz“ von Bundesministerium des Innern, Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Deutscher Bahn AG testet die Bundespolizei seit dem 1. August für einen Zeitraum von sechs Monaten Systeme eine automatisierte Gesichtserkennung.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU): „Unsere öffentlichen Plätze müssen sicher sein! Videoüberwachung leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem sie abschreckt und bei der Aufklärung von Straftaten hilft. Außerdem führt der Einsatz von Videotechnik dazu, das Sicherheitsbefinden unserer Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu stärken. Auch das ist wichtig. Der technische Fortschritt darf bei unseren Sicherheitsbehörden nicht Halt machen.“
Minster de Maizière: „Gute Polizeiarbeit braucht mehr als Personal und Befugnisse. Sie braucht auch gute Ausrüstung und intelligente Technik. Durch den Einsatz intelligenter Gesichtserkennungssysteme können zukünftig wesentlich bessere Ergebnisse für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erzielt werden. Deshalb freut es mich sehr, dass wir am Bahnhof Südkreuz jetzt unter realen Bedingungen testen, was auf der Grundlage der heute vorhandenen Technik möglich ist.“
Für den Test werden von der Bundespolizei drei Hersteller unterschiedlicher Systeme im Bereich der Gesichtserkennungstechnik ausgewählt. Die softwarebasierten Systeme nutzen die am Bahnhof Berlin Südkreuz bereits vorhandene moderne Videotechnik und sollen die Gesichter von Personen, die in den entsprechend gekennzeichneten Testbereichen am Bahnhof erfasst werden, mit einer eigens für die Erprobung erstellten Datenbank aus Lichtbildern Freiwilliger abgleichen.
Die DB AG baut in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern und der Bundespolizei ihre Videoanlagen kontinuierlich aus. Derzeit werden ca. 900 Bahnhöfe mit über 6.000 Videokameras überwacht. In rund 50 großen Bahnhöfen werden die Videobilder live ausgewertet. Auch die Bundespolizei kann diese Bilder verfolgen. Zugriff auf die aufgezeichneten Videodaten haben allein die Strafverfolgungsbehörden sowie die Bundespolizei.
Der Bahnhof Berlin Südkreuz wurde erst kürzlich mit moderner Videotechnik ausgestattet. Der Test der Gesichtserkennungssysteme ist in einer gemeinsamen Projektgruppe von Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Bundesministerium des Innern vorbereitet worden. Die DB AG nimmt an diesem Test nicht teil.
Für den Test der Gesichtserkennungssysteme ist ein Datenschutzkonzept erarbeitet worden, welches umfassende Hinweise auf die Tests, leichte Ausweichmöglichkeiten für übrige Bahnreisende und umfassende Löschpflichten für die aufgezeichneten Daten im Rahmen des Tests für die Gesichtserkennungssoftware vorsieht. Der Test wird ausschließlich mit Freiwilligen durchgeführt. Von den Testpersonen werden Lichtbilder angefertigt, aus denen eine Datenbank zum Abgleich erstellt wird. Am 24. August wird der Minister sich das Projekt persönlich ansehen.