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Neuer Tram-Innenraum in Karlsruhe

29.08.17 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Im VBK-Betriebshof in der Gerwigstraße stellten letzte Woche Ascan Egerer, der technische Geschäftsführer der VBK und AVG, und Thorsten Erlenkötter, Projektleiter für die Fahrzeuge ET2010 und NET2012 der VBK und AVG, gemeinsam mit Charlotte Kämpf, der Sprecherin des Fahrgastbeirats, die Prototypen einer sanierten und modernisierten Zweisystembahn und einer im Fahrgastraum verbesserten Niederflurbahn vom Typ „Citylink NET 2012“ vor.

„Mit der Modernisierung unserer Bahnen möchten wir die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs in der Region für unsere Kunden erhalten bzw. steigern“, erklärte Egerer bei der Präsentation der beiden Fahrzeuge im dritten Hallenschiff des Betriebshofes. „Bei den Veränderungen haben wir den Fokus darauf gelegt, den Komfort und die Sicherheit für unsere Fahrgäste zu erhöhen und an die zeitgemäßen Standards anzupassen“, erklärt Egerer.
„Unser Ziel ist es, dass sich die Fahrgäste in dem neuen und moderneren Interieur wohl fühlen. Wir reagieren daher mit diesem Maßnahmenpaket auch auf die Rückmeldungen unserer Fahrgäste.“

Citylink-Flotte der VBK und AVG besteht nach Auslieferung aller Fahrzeuge für beide Unternehmen aus insgesamt 75 Fahrzeugen. „Bei den bereits ausgelieferten Fahrzeugen werden die beschriebenen Änderungen nachträglich in unserer Werkstatt vorgenommen, bei Neufahrzeugen berücksichtigt der Hersteller diese Änderungen bereits teilweise bei der Produktion der Bahnen vor der Übergabe an die VBK und AVG“, so Erlenkötter.

Zahlreiche Veränderungen hat die AVG im Prototyp des Zweisystem-Mittelflurfahrzeuges umgesetzt. Der Schwerpunkt dabei lag auf sicherheitstechnischen Verbesserungen, um die Fahrzeuge für die Fahrt durch den sich im Bau befindlichen Karlsruher Stadtbahntunnel zu ertüchtigen. „Aus Brandschutzgründen mussten Materialien im Fahrgastraum ausgetauscht werden und wir konnten diesen gleichzeitig optisch aufwerten. Zu den sicherheitstechnischen Veränderungen zählen auch die neuen Fahrgastsitze, die der neuesten europäischen Brandschutznorm entsprechen. Zudem wurde eine Brandmeldeanlage installiert und das Fahrzeug für die gezielte Information der Fahrgäste im Ernstfall mit einer elektroakustischen Anlage ausgestattet“, führt Erlenkötter aus.

Die direkte Kommunikation der Passagiere mit dem Fahrer in kritischen Gefahrensituationen ist über die sogenannten Fahrgastnotsprechstellen möglich, die jetzt an jedem der vier Türbereiche verbaut sind. In die Modernisierung der Zweisystem-Bahnen investiert die AVG circa 140.000 Euro pro Fahrzeug.

Beim Fahrgastbeirat begrüßt man die Modifikationen, die die Sicherheit und den Komfort der Bahnen erhöhen: „Es freut uns, dass die AVG und VBK nach einem konstruktiven und engen Austausch mit dem Fahrgastbeirat eine Vielzahl der von uns angeregten Veränderungen umgesetzt haben und somit die Bedürfnisse verschiedener Fahrgastinteressen bei der Modernisierung ihrer Fahrzeugflotte berücksichtigen“, so Kämpf.

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