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Locomore stellt Geschäftsbetrieb ein

04.08.17 (Fernverkehr) Autor:Max Yang

Der einst mit großen Hoffnungen gestartete Fernverkehrsanbieter Locomore stellt seinen Geschäftsbetrieb ein. Dies berichtete u.a. der Südwestrundfunk (SWR) und berief sich auf Rechtsanwalt Danny Koch, einen Vertreter des Berliner Insolvenzverwalters Leonhardt Rattunde. 30 Mitarbeitern wurde mit Ablauf des Insolvenzgeldes gekündigt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass ein Investor zukünftig den Zug wieder auf die Strecke bringe, zum 1. August seien aber keine Streckennutzungsrechte an einen Interessenten vergeben worden.

Bereits seit dem 12. Mai verkehrten keine Züge der Privatbahn mehr, welche ein Angebot auf der Strecke Berlin-Stuttgart mit generalüberholten Abteilwagen der ehemaligen Deutschen Bundesbahn bereitstellte und unter anderem durch Crowdfunding den Betriebsbeginn durchführen konnte. Auch die Hotline ist nicht mehr verfügbar, da aufgrund der „unklaren Situation“ keine Auskünfte gegeben werden können.

Die Insolvenzanmeldung wurde darauf zurückgeführt, dass die Zahl der Fahrgäste wie auch die Einnahmen pro Fahrgast nicht schnell genug gestiegen seien, um über die Anfangsfinanzierung hinaus zu arbeiten. In den letzten Jahren scheiterten bereits mehrmals alternative Fernverkehrsanbieter, vom alteingesessenen InterConnex bis hin zum konzernunabhängigen DerSchnellzug.de. Inwieweit der zwischenzeitliche Fernbus-Boom oder die Sparpreispolitik von DB Fernverkehr Anteil hatten, ist unklar.

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