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BVG AöR testet automatische Busse

09.08.17 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG) testen nächstes Jahr fahrerlose Fahrzeuge. Ab 2018 sollen die ersten elektrisch angetriebenen Kleinbusse testweise an der Charité – Universitätsmedizin Berlin unterwegs sein. Ende Juli haben die Partner BVG AöR, Charité und das Land Berlin das Pilotvorhaben gemeinsam vorgestellt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Nach einem ausgiebigen Techniktest um den Jahreswechsel können die ersten Fahrgäste voraussichtlich im Frühjahr 2018 die fahrerlosen Minibusse im Alltag testen. Auf dem Campus Charité Mitte und dem Campus Virchow-Klinikum werden die vier Busse auf drei definierten Routen mit festen Haltestellen und maximal 20 km/h unterwegs sein. Die zwei Charité-Standorte eignen sich besonders gut, da sie mit ihren 270.000 bzw. 138.000 Quadratmetern über eine ausreichend große Testfläche verfügen und vom öffentlichen Straßenland abgegrenzt sind.

Mit ihren Gehwegen, Kreuzungen und Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern, Radfahrern sowie Pkw, Lkw und Bussen bilden sie den Berliner Verkehrsalltag nahezu vollständig im Kleinen ab. Darüber hinaus gilt auf dem Klinikgelände die Vorfahrt für alle Kranken- und Rettungswagen, die mit Blaulicht unterwegs sind.

Das Land Berlin wird gemeinsam mit der Charité und ihrem Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften die Akzeptanz und weitere praktische Aspekte der Nutzung autonom fahrender Busse untersuchen. Die BVG AöR verspricht sich von dem Testlauf wichtige Erkenntnisse über Potenziale der Technik, etwa als mögliche Ergänzung zum Hochleistungs-ÖPNV oder auf schwach ausgelasteten Strecken. Ob Modelle dieser Art langfristig für den Regelbetrieb mit Fahrgästen geeignet sind, ist jedoch aktuell längst nicht absehbar.

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