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UK: Endstation für die erste Klasse?

24.07.17 (Großbritannien & Irland) Autor:Max Yang

Der britische Verkehrsminister Chris Grayling (Conservatives) erklärte am Freitag seine Bereitschaft, die erste Wagenklasse in Nahverkehrszügen zukünftig zu streichen. Auch im Fernverkehr erwarte er, dass in den kommenden Jahren der Anteil der Sitzplätze in der ersten Klasse sinken werde. Über diese Pläne berichtete unter anderem die Tageszeitung Daily Telegraph. Fahrgäste sollten im Nahverkehr nicht weiter „segregiert“ werden.

Grayling, der selbst täglich mit der Bahn ins Regierungsviertel pendle, erklärte im Gespräch mit dem Telegraph, dass er nachvollziehen könne, wie „schmerzhaft“ es für Fahrgäste sei, in überfüllten Zweite-Klasse-Bereichen zu reisen, während Erste-Klasse-Abteile leer seien. Darüber hinaus wolle Grayling die Pläne zum landesweiten Smart Ticketing vorantreiben. Papierfahrkarten sollten durch Tap-In- und Tap-Out-Punkte an jedem Haltepunkt ersetzt werden. Auch die automatische Entschädigung für Verspätungen über 15 Minuten soll damit eingeführt werden.

Grayling steht derzeit aufgrund des laufenden Konflikts mit den Gewerkschaften im Nahverkehrsnetz Southern vermehrt unter Druck (Zughalt berichtete). Am Freitag traf er sich auch mit Vertretern der Eisenbahnergewerkschaft RMT (Rail, Maritime and Transport Workers Union), um Standpunkte zur Abschaffung von Zugbegleitern mit betrieblichen Aufgaben auszutauschen. Weitere ministerielle Treffen mit Gewerkschaftsvertretern sind geplant.

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