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Stuttgart: S-Bahn im Aufwärtstrend

14.07.17 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Die S-Bahn Stuttgart ist wieder zuverlässiger. Die zahlreichen Aktivitäten der DB-Töchter, der VVS GmbH sowie des Verbands Region Stuttgart für mehr Stabilität beim S-Bahn-Verkehr wirken. Störanfälligkeit und Verspätungen der S-Bahn haben offensichtlich das tiefste Tal durchschritten. Das ist das Signal des S-Bahn-Gipfels letzte Woche im Verkehrsausschuss.

Gleichwohl bleibt es dabei: Die zahlreichen Baustellen sowie die Tatsache, dass die S-Bahn in Stuttgart ihre Gleise mit anderen Zügen teilen muss, bergen auch künftig Verspätungsrisiken. Der Verband Region Stuttgart habe wichtige Beiträge für die positive Trendwende geleistet, sagte Regionaldirektorin Nicola Schelling. Sie erinnerte beispielsweise an den Kauf von zehn neuen S-Bahn-Fahrzeugen im Gesamtwert von über 80 Millionen Euro.

Damit konnten überschlagene Wenden an den Bahnhöfen Filderstadt, Schorndorf, Stuttgart-Vaihingen und Weil der Stadt eingeführt werden. Durch entspannte Zeiten beim Wenden würden mögliche Folgeverspätungen im Netz vermieden oder abgebaut. Schelling sieht ebenso wie die Regionalpolitiker weiterhin „Bedarf für zusätzliche Verbesserungsmaßnahmen“.

Ganz oben steht die Einführung der digitalen Signalisierung ETCS in der Stammstrecke. Das Resümee von S-Bahn-Chef Dirk Rothenstein nach dem nunmehr fünften S-Bahn-Gipfel mit Vertretern aller DB-Konzerntöchter sowie der VVS GmbH fällt verhalten positiv aus: „Die von der DB seit 2013 umgesetzten Maßnahmen greifen. Wir geben zu, nicht immer sofort. Aber sie bewirken heute, dass wir bei einer Toleranz von sechs Minuten mit einer robusten Pünktlichkeit von über 97 Prozent unterwegs sind.“

Dass die Werte unterhalb der vereinbarten Ziele von 98 Prozent liegen, führt der Vorsitzende S-Bahn Stuttgart der DB Regio AG auf die derzeitigen Rahmenbedingungen zurück. „Über 100 Baustellen im Jahr, über die Hälfte der Strecken, die wir uns mit anderen Zügen teilen, und ein stetig wachsender Anteil von externen Einflüssen, die uns unvorbereitet treffen, lassen eine Stabilität auf höchstem Niveau einfach nicht zu.“

Die Fahrgastinformation, gerade im Störungsfall, müsse noch besser werden. „Wir werden deshalb verstärkt auch in die Information der Reisenden bei Unregelmäßigkeiten investieren und unter anderem den DB Streckenagent zur Pendler- und Vielfahrer-App für die S-Bahn Stuttgart machen“, führte Rothenstein weiter aus. Er kündigte an, dass „die Investitionsoffensive der DB Netz AG konsequent fortgeführt“ werde.

Darunter fallen unter anderem die vorbeugende Instandhaltung sowie ein Diagnosesystem für Weichen. Als „deutlichen Erfolg“ wertete Rothenstein den Einsatz der S-Bahn-Helfer. Die Haltezeitüberschreitungen an der Station Hauptbahnhof konnten so um 48 Prozent reduziert werden. Dass die Zugausfälle insgesamt noch immer deutlich zu hoch sind, liege an Einflüssen von außen, auf die man nicht einwirken könne. Das werde auch im laufenden Jahr das größte Problem im S-Bahnnetz bleiben.

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