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StOAG unterstützt Elektroautos

25.07.17 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Ab sofort ist für Elektroautos schnelles Gleichstromtanken in Oberhausen möglich: Im Rahmen des EU-Projektes ELIPTIC (Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs in Städten) wurden im Stadtteil Oberhausen-Sterkrade zwei Bus-Ladestationen (220 kW) und drei PKW-Schnellladestationen (50 kW) errichtet. Dabei wird die vorhandene Gleichspannungsinfrastruktur der Straßenbahn sowohl für die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs als auch für die Ladung von Pkw des Individualverkehrs genutzt.

„Seit Oktober 2015 praktizieren wir die Schnellladung von zwei rein elektrisch betriebenen Linienbussen mit Erfolg, ab sofort können auch Elektroautos, die technisch dafür ausgelegt sind, mit Strom aus der Fahrleitung der Straßenbahn schnell geladen werden. Die P+R-Anlage am Bahnhof Sterkrade ist ein idealer Standort dafür“, so Werner Overkamp, Geschäftsführer der StOAG. „In Kooperation mit der evo und mit Unterstützung des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und der EU konnte dieses Projekt realisiert werden.“

Und Bernd Homberg, technischer Vorstand der evo, ergänzt: „Ich freue mich, dass wir etwas Vorhandenes wie den Strom aus der Fahrleitung nutzen können, um eine umweltfreundliche Mobilität voranzutreiben. Synergieeffekte durch Gleichspannungsinfrastruktur nutzen – solche Projekte braucht der Individualverkehr. Das Oberhausener Modell ist äußerst effizient und noch dazu sehr innovativ.“

Nach Angaben des Oberhausener Straßenverkehrsamtes sind derzeit 18 Fahrzeuge mit E-Kennzeichen in Oberhausen zugelassen. Bundesweit kommen E-Fahrzeuge auf einen Anteil von 0,5 Prozent an allen Kfz-Neuzulassungen. Zwar ist die Zuwachsrate bei Neuzulassungen im vergangenen Monat deutlich gestiegen, dennoch waren zur Jahreshälfte 2017 bundesweit laut Kraftfahrtbundesamt lediglich rund 44.000 rein elektrische Autos zugelassen. Die Elektromobilität kommt in Deutschland nur schwer in Gang.

Dennoch sieht Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) hier viel Potenzial: „Zurzeit wird die Elektromobilität politisch wieder stark vorangetrieben: von der Förderprämie für Elektroautos und Elektrobusse über die neue Ladesäulenverordnung, die vertragsfreies Laden ermöglicht, bis zu den Vorschlägen, mehrere Hundert Schnellladestationen an Europas Verkehrsachsen und Deutschlands Autobahn-Raststätten aufzubauen. Eine optimale Ladeinfrastruktur ist eine der Voraussetzungen dafür, den Kauf von Elektrofahrzeugen attraktiver zu gestalten, damit die Verkehrswende vor Ort gelingt. Wir sind in Oberhausen auf einem guten Weg.“

Die Ladepunkte sind für CCS-Stecker (Combined Charging System) ausgelegt. Dieses System wurde in der EU als Standard für das Schnellladen mit Gleichstrom eingeführt. Da die Gleichstromanschlüsse direkt mit den Anschlüssen des Fahrzeugakkus verbunden werden, können verlustarm sehr hohe Ladeströme übertragen werden. Dies ermöglicht, E-Auto-Batterien – in Abhängigkeit vom Fassungsvermögen – innerhalb von nur 30 Minuten zu 80 Prozent aufzuladen.

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