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Stadler eröffnet Standort in Herne

07.07.17 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Trend bei großen Vergabeverfahren in Nordrhein-Westfalen geht zur Herstellerwartung: Nachdem Siemens in Dortmund bereits das Instandhaltungswerk für die Triebzüge des geplanten Rhein-Ruhr-Express baut, folgt nun Stadler für die S-Bahn. Das Netz wurde aufgeteilt, in einem Los wird DB Regio die Instandhaltung machen, die Züge fährt die Eurobahn und in einem anderen Los wird Stadler für die Wartungsarbeiten zuständig sein.

Diese neuen Züge werden von Abellio betrieben. Auf einem Teil des ehemaligen Bergwerkgeländes General Blumenthal 11 (ursprünglich Shamrock 3/4/11) wird Stadler eine große Niederlassung errichten. Dort werden zukünftig die im Ruhrgebiet fahrenden Stadler-Personenzüge gewartet und instandgehalten. Die ehemalige Bergbaufläche wird von der RAG Montan Immobilien entwickelt.

Das Areal verfügt über einen direkten Gleisanschluss an das Netz der Deutschen Bahn AG, auf dem nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands zahlreiche von Stadler gebaute Fahrzeuge rollen. Nach jetzigem Stand entstehen durch die Entscheidung für den Standort Herne in Wanne-Süd bis zu 40 neue Arbeitsplätze.

„Die Ansiedlung von Stadler ist ein weiterer Volltreffer für die Fortentwicklung der internationalen Bahninfrastruktur für Herne“, freut sich Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) über die Entscheidung des Unternehmens aus Bussnang im Kanton Thurgau, in Herne zu investieren. Bei der Fläche handelt es sich um die erste des früheren Bergwerkareals, die vermarktet werden konnte.

Die RAG-Stiftung ist im Rahmen ihrer Kapitalanlagestrategie an Stadler beteiligt. Werner Müller, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung, ist Verwaltungsratsmitglied bei Stadler und hob hervor: „Mit der Ansiedlung in Herne stellt sich Stadler an einem strategisch wichtigen Knotenpunkt des Schienenverkehrs im Ruhrgebiet auf. Was gut ist für Stadler, ist auch gut für uns als Miteigentümer. Und was gut ist für Herne, ist auch gut für das Ruhrgebiet.“

Herne knüpft mit dieser Ansiedlung an die lange und bedeutende Vergangenheit als Eisenbahnstadt an. Neben Stadler, dem französischen Gleisbauunternehmen Eiffage Infra Rail und der Herner Traditionsgröße Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH bietet die Stadt damit drei im Bahnsektor tätigen Unternehmen einen Standort. Der durch den Wanne-Eickeler Haupt- und Güterbahnhof früher als „Stadt der 1.000 Züge“ bekannte Eisenbahnknoten Herne erlebt damit eine Renaissance.

„Der Auftrag für die Herstellung und Instandhaltung der 41 FLIRT-Züge für die S-Bahn Rhein-Ruhr ist für Stadler von großer Bedeutung. Wir freuen uns, dass wir in Herne einen Standort gefunden haben, der unseren Bedürfnissen für die Wartung der Fahrzeuge entspricht. Stadler baut damit seine Präsenz im deutschen Markt aus und investiert in ein Werk, in dem modernste Instandhaltungstechnologie zum Einsatz kommt“, sagt Peter Spuhler, Group CEO und Eigentümer von Stadler.

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