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Schweiz: Keine Fahrpreiserhöhung

24.07.17 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Der schweizerische Verband öffentlicher Verkehrsunternehmen (VöV) hat entschieden, im Jahr 2018 auf eine nationale Fahrpreiserhöhung zu verzichten. Die Branche setzt damit die Absicht um, künftige Preiserhöhungen wenn möglich zu vermeiden. Obschon die Trassenpreiserhöhungen des vergangenen Jahres mit den im Dezember 2016 eingeführten Preiserhöhungen nicht vollständig kompensiert werden konnten, ist es gelungen, die Preise stabil zu halten.

Die Gründe dafür sind die fortlaufenden Effizienz- und Produktivitätssteigerungen und die greifenden Kostensenkungsmaßnahmen der Unternehmen. Um die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter zu verbessern, führt man im September eine attraktive Spartageskarte für alle Fahrgäste ein. Mit dem durchschnittlichen Preisanstieg von rund drei Prozent im Dezember 2016 konnte ein Teil der Trassenpreiserhöhungen kompensiert werden.

Der öffentliche Verkehr soll auch in Zukunft gegenüber den anderen Mobilitätsträgern wettbewerbsfähig und für alle Kunden erschwinglich und attraktiv bleiben. Die Einführung einer Spartageskarte ab September 2017 ist ein weiterer Schritt bei den Anstrengungen, das Angebot für die Kunden attraktiver zu machen. Die neue Spartageskarte wird auch für Kundinnen und Kunden ohne Halbtax-Abo angeboten.

Mit einem Preis ab 29 Franken können die Kunden bei einer Vorverkaufsfrist ab 30 Tagen von unterschiedlichen Kontingenten pro Reisetag profitieren, wobei die Frühbucher in den Genuss der günstigsten Preise kommen. Die Spartageskarten sind ausschließlich über die Verkaufskanäle Web und Mobile buchbar. Die öV-Branche will damit den Freizeitverkehr attraktiver gestalten und Anreize für Neukunden schaffen.

Mit der Einführung der Spartageskarten entfallen per Fahrplanwechsel 2017 das Angebot der 9-Uhr-Karte und die Rabattierung der Tageskarten im Multipack. Mit der Ablösung durch die Spartageskarte mit attraktiveren Preisen vereinfacht die Branche die Angebote für ihre Kunden. Sie trägt damit den Anliegen der Kunden und der Konsumentenorganisationen Rechnung.

Die Transportunternehmen gewähren ihren Kunden seit Februar 2017 zudem für ein Jahr einen Rabatt von 50 Prozent auf Junior-Karten und Kinder-Mitfahrkarten und bieten seit Dezember 2016 neben der Junior-Karte (für die Eltern) neu eine Kinder-Mitfahrkarte (für alle anderen Personen) an. Neu können dies nicht nur Großeltern sein, sondern auch Nachbarn, Tante und Onkel, Freunde oder Tagesmütter.

Die Enkel-Karte wurde in dieses Angebot integriert. Mit der Kinder-Mitfahrkarte sind Kinder somit ein Jahr lang für 15 statt wie bisher für 30 Franken unterwegs, wenn sie von Personen ab 16 Jahren begleitet werden. Ein weiteres Angebot wird im Laufe des nächsten Jahres eingeführt: Das so genannte Ausflugs-Abo beinhaltet ein Set von 20 oder 30 Generalabonnement-Tagen, die mit einem Halbtax-Abo genutzt werden können. Kurzum: Der öffentliche Verkehr soll besser statt teurer werden.

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