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DB AG stellt Halbjahresbilanz vor

26.07.17 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn hat ihre Zahlen fürs erste Halbjahr 2017 vorgelegt. Der Umsatz ist auf 21,1 Milliarden Euro gestiegen – im Vorjahreszeitraum waren es 20,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg um 17,1 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Krisenjahr 2015 lag es bei 890 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2014 bei rund 1,1 Milliarden Euro.

Man ist also – sicherlich auch aufgrund der guten Wirtschaftsdaten in Deutschland insgesamt – auf einem guten Kurs. Wenn die Wirtschaft brummt, ist auf der Schiene viel los. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB AG, zeigt sich zufrieden: „Die Zahlen des ersten Halbjahres zeigen: Unser Kurs stimmt – das Konzernprogramm Zukunft Bahn sorgt für bessere Qualität, die unsere Kunden honorieren. Auch deshalb haben wir unsere Umsatz- und Gewinnprognose für 2017 angehoben.“

Im Schienenpersonenverkehr insgesamt konnte im ersten Halbjahr 2017 die Verkehrsleistung erhöht werden. So verzeichnete der Fernverkehr einen Anstieg um 3,3 Prozent auf 19,5 Milliarden Personenkilometer (Pkm). Im Regionalverkehr erhöhte sich die Verkehrsleistung um 2 Prozent auf 20,5 Milliarden Pkm. Beim Schienengüterverkehr, der momentan in der Neuausrichtung steht, lag die Verkehrsleistung nahezu unverändert bei 47,8 Milliarden Tonnenkilometer (Tkm).

In Deutschland konnte das erste leichte Wachstum seit fünf Jahren verzeichnet werden. In den letzten Jahren hat es – auch durch den Marktdruck, der mit der Fernbuskonkurrenz einhergegangen ist – erhebliche Verbesserungen im Bereich des SPFV gegeben: So lassen sich Sparpreistickets inzwischen deutlich kurzfristiger buchen. Bis vor einigen Jahren war das nur drei Tage vor der Fahrt möglich. Auch der WLAN-Zugang im Bahnhof ist seit einigen Jahren möglich, das Engagement in den Zügen wurde ebenfalls ausgebaut. Was vor gar nicht langer Zeit als technisch undurchführbar galt, ist heute eine Selbstverständlichkeit.

Bei der Infrastruktur ist ein Anstieg zu vermerken. Die Verkehrsleistung auf dem deutschen Schienennetz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum nochmal um 0,5 Prozent. Damit einher ging ein Anstieg des Anteils anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen von 29,8 auf 30,8 Prozent. Vor diesem Hintergrund sich auch erfolgreiche andere Akteure für die DB AG von Nutzen: Etwa wenn im Regionalverkehr durch die guten Leistungen eines Konkurrenten von DB Regio die Nachfrage steigt und zusätzliche Fahrten bestellt werden, profitiert DB Netz.

DB Regio hat sich in den letzten Jahren zu einem marktorientierten Dienstleister gewandelt: Das Unternehmen hat in vielen Bundesländern einen Marktanteil von fünfzig Prozent und teilweise deutlich darunter und muss zudem mit marktnahen Margen leben – Monopolverträge mit entsprechenden Gewinnen gibt es nicht mehr. Im Rahmen des Konzeptes DB.2020 soll der inländische Eisenbahnverkehr zudem wieder verstärkt in den Fokus gerückt werden. Die DB AG ist schließlich die deutsche Staatseisenbahn.

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