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Umfrage: Bahn ist besonders beliebt

12.06.17 (Europa, Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Am 1. Juni 2007, brach ein neues Zeitalter im Bahnverkehr an: Mit der Eröffnung des gemeinsamen Hochgeschwindigkeitsverkehrs von Deutscher Bahn und französischer SNCF zwischen Deutschland und Frankreich rückten beide Länder deutlich näher zusammen. Heute fährt man in gut drei Stunden und mit deutlich über 250 Stundenkilometern von Stuttgart nach Paris, von Frankfurt dauert es etwa 30 Minuten länger. Reisezeiten von Innenstadt zu Innenstadt, die per Flugzeug nicht zu schlagen sind.

Auch nach Marseille und Lyon gibt es mittlerweile Hochgeschwindigkeitsverbindungen. Hochgeschwindigkeitszüge sind längst Alltag geworden und animieren immer mehr Menschen, sich für die Bahn zu entscheiden. Heute fährt fast ein Drittel der Deutschen (28,9 Prozent) häufiger auf Langstrecken mit dem Zug als noch vor zehn Jahren, weitere 38,9 Prozent fahren genau so oft. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Innofact im Auftrag von Trainline, unter 1.032 Deutschen.

Dabei zeigt sich, dass der Zug heute im Fernreiseverkehr das öffentliche Verkehrsmittel Nummer eins ist. Im Inland ist der Spitzenplatz unangefochten: Mehr als zwei Drittel (67,2 Prozent) nennen die Bahn als bevorzugtes Reisemittel. Die Nummer zwei ist der Fernbus (27,9 Prozent). Doch nicht nur innerhalb Deutschlands ist die Bahn die Nummer eins, auch bei Reisen in Nachbarländer hat sie das Flugzeug überholt: Mit 39,2 Prozent gegenüber 38,6 Prozent liegt sie knapp vorn.

Besonders beliebt ist die Bahn bei Jüngeren und bei Familien: Unter den unter 35-Jährigen bevorzugen vier von fünf Deutschen (81,1 Prozent) die Bahn, unter Haushalten mit mindestens einem Kind sind es 72,7 Prozent. Bei beiden Fragen konnten die Befragten mehr als ein Transportmittel nennen. Auf den populärsten innerdeutschen Strecken ist die Bahn die klare Nummer eins: Zum Beispiel bevorzugen 72,9 Prozent der Reisenden zwischen Köln und Berlin den Zug.

Auch auf längeren Strecken wird der Zug Flieger und Bus vorgezogen: Von Berlin nach München sind es immerhin 56,2 Prozent. Aber auch auf einigen populären innereuropäischen Strecken liegt die Schiene vorn, selbst auf einigen, die noch nicht für Hochgeschwindigkeitszüge ausgebaut sind. So ziehen fast zwei Drittel (64,2 Prozent) auf der Route Köln – Amsterdam den Zug vor und mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) auf der beliebten Strecke von Berlin nach Prag. Immerhin jeder Fünfte (20,7 Prozent) würde beim Trip von einer Finanzmetropole (Frankfurt) in die andere (London) lieber mit dem Zug fahren.

Bei den Gründen, zum Zug zu wechseln, liegen Komfort und Bequemlichkeit an erster Stelle: 53,5 Prozent wechselten, weil es bequemer ist, 51,8 Prozent, weil man von Innenstadt zu Innenstadt reisen kann, und 47,1 Prozent schätzen es, im Zug Zeit für andere Dinge zu haben. Ein wesentlicher Grund ist auch die Schnelligkeit: Zwei von fünf Reisenden (40,6) nannten als Grund, dass der Zug schneller sei als andere Verkehrsmittel.

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