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Duisburg erwägt Einsatz von Kleinbussen

16.06.17 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) erwägt den Einsatz von Kleinbusse. Diese sollen eine Ergänzung zum Fahrplanangebot sein, ohne dabei einem statischen Fahrplan zu unterliegen. Vielmehr sollen sich auf Basis von Echtzeit-Nachfrage im Rufbetrieb unterwegs sein. Dabei teilen sich Fahrgäste gemeinsame Fahrten in den Kleinbussen und werden von ihren individuellen Standorten zum gewünschten Ziel gebracht.

Der Testlauf für das datenbasierte Mobilitätskonzept soll noch in diesem Jahr starten. Dazu hat die DVG jetzt einen Antrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht, um dieses Konzept als Pilotprojekt umsetzen zu können.Der sogenannte On-Demand-Bus, also Bus auf Abruf, ist eine innovative Ergänzung der Mobilitätskette. „Mit dem On-Demand-Bus gehen wir neue Wege, um unseren Fahrgästen flexible und individuelle Lösungen zu bieten“, erklärt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG.

„Nachfragebasierte Angebote werden ein zunehmend wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft sein. Mit Hilfe des Internets, von Smartphones und digitalen Plattformen lassen sich Verkehrsangebote vernetzen, Prozesse verknüpfen und daraus neue Angebote schaffen. Diese Möglichkeiten wollen wir nutzen.“ In der bis Ende 2019 geplanten Testphase werden sowohl das Bediengebiet als auch die Betriebszeiten begrenzt sein.

Die Kleinbusse sollen am Wochenende zu Schwachverkehrszeiten eingesetzt werden. „Unsere Zielsetzung ist die dauerhafte Etablierung des bedarfsgerechten Zusatzangebotes und die Integration in das bestehende ÖPNV-System“, sagt Birgit Adler, Bereichsleiterin Betrieb und Markt bei der DVG und Projektleiterin. „Da es sich um ein völlig neues System handelt, werden wir zunächst Erfahrungen sammeln müssen, bevor wir es weiter ausbauen.“

In dem definierten Bediengebiet können Fahrgäste ihren Fahrtwunsch flexibel wählen. Die Koordination erfolgt mit Hilfe einer App. Per Smartphone können die Kunden ihre Fahrtwünsche unter Angabe des Abfahrts- und Ankunftspunktes angeben. Die Routen für den On-Demand-Bus werden aktuell entsprechend des jeweiligen Bedarfs berechnet. Sowohl die Anforderung des Busses als auch die Bezahlung des Tickets erfolgt digital.

Der Kunde soll auch die Möglichkeit haben, relevante Umsteigepunkte zu Bus oder Bahn auszuwählen. Verschiedene Arten des öffentlichen Personennahverkehrs werden so kombiniert. Für die Umsetzung intensiviert die DVG ihre Zusammenarbeit mit dem Berliner Unternehmen door2door.

Das Startup-Unternehmen unterstützt bei der Einführung des On-Demand-Systems mit technologiebasierten Anwendungen und seinen Erfahrungen aus dem eigenen Shuttlebus-Projekt „allygator shuttle“ in Berlin. „Zusammen mit der DVG wollen wir zeigen, welche Potentiale die Zukunft öffentlicher Mobilität in Duisburg bereithält“, so Tom Kirschbaum, Mitgründer und Geschäftsführer von door2door. Gemeinsam wurde die DVG-App entwickelt, die alle Mobilitätsalternativen abbildet.

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