Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

DB Regio behält S-Bahn Rhein-Neckar

26.06.17 (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche ist der rechtskräftige Zuschlag für das Los 6b (S-Bahn Rhein-Neckar) an DB Regio erteilt worden. Als Aufgabenträger sind neben der NV.BW aus Baden-Württemberg auch der Zweckverband SPNV Süd aus Rheinland-Pfalz sowie der Verkehrsverbund Rhein-Neckar beteiligt. Es handelt sich um die Linien S 5 (Mannheim – Heidelberg – Eppigen), S 6 (Wiesbaden – Mainz – Mannheim – Bensheim), S 8 (Mannheim – Karlsruhe), S 9 (Groß Rohrheim – Mannheim) sowie um den Murgtäler Radexpress zwischen Mannheim, Karlsruhe und Baiersbronn.

„Wir sind überglücklich und stolz, dass wir die Aufgabenträger mit unserem Angebot überzeugen konnten und die Erfolgsgeschichte S-Bahn Rhein-Neckar weiter mitschreiben dürfen“, sagt Frank Klingenhöfer, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte. „Wir konnten uns gegen zahlreiche und starke Mitbewerber durchsetzen. Dafür bedanke ich mich im Namen der ganzen Regionalleitung und dem DB Regio Vorstand bei unserem Ausschreibungsteam um Projektleiter Tobias Willershäuser, das einen großartigen Job gemacht hat.“

Für das Netz 6a, das ebenfalls der S-Bahn Rhein-Neckar gehört, mit den Linien S1-S4, S33 und den BASF-Verkehren erhielt DB Regio den Zuschlag bereits im Januar 2015 und ist seit Dezember 2016 mit modernisierten Fahrzeugen der Baureihe ET 425 unterwegs. Laufzeit des Verkehrsvertrages ist hier bis Ende 2033. Für den Einsatz im Netz 6b beschafft DB Regio Mitte 57 Neufahrzeuge vom Typ Mireo des Fahrzeugherstellers Siemens.

Nach der Auslieferung der Fahrzeuge gehen diese in das Eigentum einer Landesgesellschaft der Aufgabenträger über und werden für die Dauer des Verkehrsvertrages von 14 Jahren von DB Regio gepachtet. Ein ähnliches Modell kam bereits in der Vergangenheit mehrfach in Baden-Württemberg zur Anwendung und wurde erstmals in Nordrhein-Westfalen erfolgreich umgesetzt.

Das Prinzip, bei dem der Linienbetreiber die Fahrzeuge auf eigene Rechnung beschafft und dann eine Verkaufsoption an den Aufgabenträger in Anspruch nimmt, war auch diesmal freiwillig und keine Vorgabe des Aufgabenträgers während der Vergabe. Verantwortlich ist erneut die Düsseldorfer Kanzlei Heuking.

Die zuständige Rechtsanwältin Ute Jasper erklärt dazu: „Das Vergabeverfahren zeigt, dass auch andere Aufgabenträger von den wirtschaftlichen Vorteilen des bewährten Finanzierungsmodells Baden-Württembergs profitieren.“ Die Kanzlei ist schon seit einigen Jahren in Baden-Württemberg aktiv und war maßgeblich für erhebliche Ausschreibungserfolge im dortigen SPNV verantwortlich.

Die Betriebsaufnahme erfolgt ab Dezember 2020 in zwei Stufen: Die Linien in Baden-Württemberg und dem südlichen Hessen starten im Dezember 2020. Der überwiegend in Rheinland-Pfalz liegende Abschnitt Mannheim – Mainz wird im Dezember 2021 in das Netz integriert. Der bis Ende 2034 laufende Verkehrsvertrag umfasst insgesamt ein Volumen von rund sechs Millionen Zugkilometer pro Jahr.

Kommentare sind geschlossen.