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VVO diskutiert Digitalisierung

12.05.17 (Sachsen, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Digitalisierung im Vertrieb wird die Strukturen des ÖPNV in den nächsten Jahren drastisch ändern. Wie kommt der Fahrgast zum Ticket? Per Handy oder durch die Dame am Schalter? Direkt vom Fahrer oder aus dem Automaten? Vorab über das Internet, per Stammkunden-Karte in der Hosentasche oder erst an Bord vom Schaffner? Oder reicht die Kreditkarte zum Einchecken?

Der Vertrieb im Nahverkehr ist vielfältig und stand im Mittelpunkt einer internationalen Tagung des VDV und des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) in Radebeul. Moderne Automaten bieten neben den Tickets für die Fahrt mit dem Nahverkehr auch gleich noch die Fahrkarte für den Zug nach Rom. Vorbei sind die Zeiten, in denen man nur einen Knopf drücken konnte – dank Touch-Displays und umfangreichen Menüs ist die Auswahl barrierefrei, mehrsprachig und fast grenzenlos.

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn zeigte Verbesserungspotenziale auf und der Consultant Maik Klotz forderte mit dem Bild des Digitalen Kunden neue Ideen. Diese stellten unter anderem Referenten aus Finnland und Norwegen vor, die neue papierlose Lösungen präsentierten: In Oslo ist das Ticket per Handy inzwischen Standard und die App Whim verknüpft in Helsinki die Angebote des Nahverkehrs mit privater Mobilität.

Ein Vortrag zum Vertrieb im Fernbusmarkt zeigte Entwicklungen außerhalb des ÖPNV auf. „Es freut uns, dass wir zu diesem Thema über 120 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und der Verkehrsbranche in Radebeul begrüßen konnten“, ergänzte Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „Wir haben uns in den letzten Jahren mit hohem Aufwand der Frage gewidmet, wie das Papier-Ticket digital werden kann. Dabei will der Fahrgast aber eigentlich nur die Fahrt von A nach B.“

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