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KVV evaluiert Schülerticket

29.05.17 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Von Seiten des Gesamtelternbeirats der Stadt Karlsruhe (GEB) wurde vor wenigen Monaten eine umfangreiche Eltern-Befragung zum Thema ScoolCard initiiert, die versucht hat, die Eltern aller Schulen im badischen Teil des Gebietes des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) zu erreichen. Hierbei ging es mit Blick auf die ScoolCard unter anderem um die Frage, inwieweit sie als Netzkarte dem Bedarf aus Elternsicht entspricht.

Darüber hinaus sollte aber auch herausgefunden werden, unter welchen Bedingungen die Eltern eine regelmäßigere Nutzung des ÖPNV favorisieren würden. Aus den für rund 7000 Schüler weiterführender Schulen vollständig vorliegenden Datensätzen lässt sich aus Sicht von Matthias Zimmermann als Initiator der Befragung vor allem eines ableiten: „Mehr als die Hälfte der beteiligten Eltern haben für ihre Schulkinder eine ScoolCard, halten den Preis für den konkreten Schulweg allerdings für zu hoch. Daher geben vor allem die Eltern der unter 15-Jährigen als Wunschfahrkarte nur zu 25 Prozent die ScoolCard im aktuellen Zuschnitt an, der Großteil favorisiert Jahreskarten mit maximal drei Waben.“

Auch wenn diese Einstellung nicht zwangsläufig repräsentativ für alle ScoolCard-Nutzer sei, so deckt sie sich aus seiner Sicht doch mit dem Tenor aus vielen Gesprächen. Dass knapp 60 Prozent der Eltern von Schülern ohne ScoolCard bei angemessenem Angebot eine regelmäßigere Nahverkehrsnutzung wünschen, zeigt aus Sicht von Matthias Zimmermann aber auch, dass ein relativ großes Potential für neue Zeitkartenkunden besteht. Die Geschäftsleitung des KVV begrüßt den konstruktiven Dialog, der durch die Umfrage zum Thema ScoolCard in Gang gekommen ist, und befindet sich zu dieser Thematik in einem engen und guten Austausch mit dem Karlsruher Gesamtelternbeirat.

„Wir haben die Ergebnisse der Umfrage direkt mit Matthias Zimmermann als deren Initiator diskutiert und werden nun gemeinsam mit einem branchenweit anerkannten Beratungsunternehmen die möglichen Handlungsoptionen diskutieren und bewerten“, sagt KVV-Prokurist Benjamin Bock. Bock weist darauf hin, dass seit der Einführung der ScoolCard im Jahr 1998 die Nutzerzahlen stetig anstiegen. Aktuell verzeichnet der KVV 60.000 verkaufte ScoolCards pro Jahr. Der KVV sei einer der ersten Verkehrsverbünde gewesen, der seinen Kunden ein Ticket dieser Art anbieten konnte.

Seit der Einführung der ScoolCard hat dieses Modell bundesweit viele Nachahmer gefunden. „Unsere ScoolCard ist im Verhältnis zu anderen Ticket-Angeboten das mit Abstand günstigste Jahresabonnement des KVV“, betont Benjamin Bock. Die ScoolCard ist vor allem deshalb besonders attraktiv, da sie nicht allein für den Schulweg, sondern zusätzlich auch als Netzkarte im gesamten KVV-Gebiet von den Schülern genutzt werden kann. Der Preis für eine ScoolCard wird mit Blick auf den Preis einer Zwei-Waben-Jahreskarte festgelegt. Sie kostet 75 Prozent des regulüren Ticketpreises.

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