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DVB weiht neue Automaten ein

24.05.17 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit letztem Freitag stand im Lichthof des Verkehrsmuseums der erste neue Ticketautomat der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Für einige Tage konnten hier alle Interessierten den Automaten ausprobieren und bei Bedarf auch gleich ein Ticket kaufen. Insgesamt 150 Geräte liefert der Hersteller ICA an die DVB. Sie sollen die bisherigen Ticketmaschinen ersetzen, die nach mehr als zwanzig Betriebsjahren wegen ihrer technisch inzwischen überholten Ausstattung schon „Blechtrottel“ genannt werden.

Zu den Gesamtkosten von rund 4,9 Millionen Euro steuert der Freistaat Sachsen 3,6 Millionen Euro Fördermittel bei. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) unterstützt den Austausch mit 720.000 Euro. Der erste neue Automat im Fahrgastbetrieb steht seit dieser Woche an der Haltestelle Trachenberger Platz. Dann folgen innerhalb von zwei Wochen neue Geräte an Straßburger Platz, Albertplatz, Bischofsweg, Prager Straße, Pirnaischer Platz, Bunsenstraße und Stauffenbergallee.

Im vertraglich vereinbarten Probebetrieb sollen die acht Automaten bis August ihre Praxistauglichkeit nachweisen. Dabei wird intensiv getestet, ob die Hard- und Software einschließlich aller Schnittstellen zur Tarifdatenbank und dem Abrechnungssystem funktionieren. Verläuft der Pilotbetrieb erfolgreich, werden bis zum Jahresende 2017 alle weiteren 137 Fahrscheinautomaten installiert. Die Platzierung erfolgt bis auf wenige Ausnahmen an den gleichen Standorten wie vorher. Fünf Geräte sind Reserve.

Wer die bisherigen Automaten mit ihren vielen Tasten bedienen konnte, braucht vor den neuen keine Angst zu haben. Ein Touchscreen dient als zentrales Eingabefeld. Schon auf dem Startbildschirm werden die zehn meistgekauften Fahrscheine angeboten. Sie machen knapp 90 Prozent aller an Automaten gekauften Tickets aus. Über ein Auswahlmenü findet man bei Bedarf aber das gesamte Fahrscheinsortiment innerhalb des VVO.

Neben Deutsch als Standard wird mit Ende des Pilotbetriebes auch Englisch angeboten. Russisch, Tschechisch und Polnisch folgen spätestens 2018 – die nach Englisch häufigsten Fremdsprachen, die im Dreiländereck zwischen Deutschland, Tschechien und Polen gesprochen werden. Für Fahrgäste mit eingeschränktem Sehvermögen gibt es eine vereinfachte Ansicht mit extra großer Schrift.

Eine wichtige Neuerung besteht in der Erweiterung von Bezahlmöglichkeiten. Die bekannte Münz- und Banknotenannahme bleibt. Je nach Rückgabesumme gibt es aber jetzt auch Banknoten im Wert von fünf oder zehn Euro als Wechselgeld zurück. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, jeden Betrag mit Giro- und Kreditkarte bezahlen zu können.

Die Suche nach Bargeld ist damit kein Thema mehr. Technisch lässt sich der Automat in Zukunft noch aufrüsten. Zum Beispiel besitzt er bereits kontaktlose Kartenleser und einen Barcode-Scanner. Das bietet Optionen für spätere Marketingaktionen wie Kombitickets, den Kauf von Eintrittskarten oder das kontaktlose Bezahlen.

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