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Stadler Rail: Auftrag aus Schweden

28.04.17 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Stadler hat sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt und baut für Stockholm Transport (SL) 22 massgeschneiderte elektrische Triebzüge. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf circa 232 Millionen Schweizer Franken. Die EMU (Electrical Multiple Units) werden auf der Strecke Roslagsbanan eingesetzt und verbinden Stockholm mit Bezirken im Norden und Osten der schwedischen Hauptstadt. Die Spurweite von 891 mm ist weltweit einzigartig.

Die Notwendigkeit einer Spezialanfertigung kommt Stadler entgegen: Der Schweizerische Schienenfahrzeughersteller ist mit dem Tailor-Made-Bereich groß geworden und generiert damit nach wie vor zwischen 12 und 15 Prozent seines gruppenweiten Umsatzes. Der Zuschlag für den Vertrag über 22 EMU mit der Bezeichnung X15p ist am 23. August 2016 erfolgt. Letzten Montag ist die Rekursfrist abgelaufen.

Damit steht fest, dass Stadler erneut Züge nach Schweden liefern kann. „Wir freuen uns sehr über diesen Auftrag aus Stockholm. Mit den maßgeschneiderten Fahrzeugen können wir einmal mehr unsere grosse Flexibilität und Kundennähe unter Beweis stellen“, sagt Peter Spuhler, Eigentümer und Group CEO von Stadler. Die 22 elektrischen Triebzüge werden auf der 65 Kilometer langen Strecke Roslagsbanan eingesetzt.

Die Züge sind für eine Geschwindigkeit von 120 km/h ausgelegt. Sie können 300 Passagiere aufnehmen, 150 bieten sie einen Sitzplatz. Die Züge sind so konstruiert, dass sie Passagieren mit eingeschränkter Mobilität den Zugang erleichtern. Außerdem bieten sie mehr Platz für Kinderwagen und Fahrräder. Die Züge werden 2020 geliefert und sollen ein Jahr später in Betrieb gehen.

Der Vertrag mit SL enthält eine Option für 45 weitere Elektrotriebzüge. Mit dem erneuten Auftrag aus Schweden kann Stadler seine Position in diesem Markt stärken. Bereits im Juni 2015 erhielt Stadler von der Schwedischen Bahngesellschaft Mälab einen Auftrag für 33 Doppelstocktriebzüge.

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