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Mehr Sicherheit für Bahnmitarbeiter

06.04.17 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Sicherheit von DB-Mitarbeitern wird weiter erhöht. Die DB AG unterzeichnete mit dem Konzernbetriebsrat und der EVG dazu letzte Woche in Berlin eine Vereinbarung. Hintergrund sind die Übergriffe gegen Mitarbeiter. „Die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern hat im DB-Konzern höchsten Stellenwert. Wir stellen eine höhere Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft fest. Dem treten wir mit null Toleranz entgegen“, sagte DB-Vorstand Ronald Pofalla.

Die Vereinbarung unterstützt und erweitert die bisherigen präventiven und nachsorgenden Aktivitäten zum Schutz der Eisenbahner. Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates der DB, Jens Schwarz, sieht darin eine wichtige Grundlage für einen besseren Schutz der Mitarbeiter: „Wir haben klare Regelungen getroffen, um den Schutz und die Betreuung unserer Kollegen langfristig zu verbessern und weiterzuentwickeln. Von Präventivmaßnahmen, über den vermehrten Einsatz von Sicherheitspersonal bis zu einer besseren Nachsorge im Ereignisfall. Wir werden uns darauf aber nicht ausruhen, sondern uns kontinuierlich für die Sicherheit unserer Kollegen einsetzen.“

Die Vereinbarung sieht vor, dass alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt Deeskalations- und Verhaltenstrainings erhalten. Neu definiert wurden einheitliche Regeln für einen kontinuierlichen Informationsaustausch zwischen Arbeitgeber, Betriebsräten und Gewerkschaften. Das neue „Informationsnetzwerk Security“ der DB stellt Dokumentation und Informationsfluss zu allen Ereignissen sicher. DB, Konzernbetriebsrat und EVG wollen zudem auf die Berücksichtigung von Sicherheitskonzepten bei der Ausschreibung von Nahverkehrsleistungen hinwirken.

Die Vereinbarung ergänzt die bisherigen Aktivitäten der DB zum Schutz ihrer Mitarbeiter und Kunden. So hat die DB begonnen, die Zahl der Sicherheitskräfte von 3.700 auf über 4.000 zu erhöhen, weitere 180 beginnen in diesem Jahr ihre Ausbildung. Daneben setzt die DB auf technische Hilfsmittel wie den Ausbau von Videotechnik, die Erprobung neuer Sicherheitstechnologien sowie Bodycams.

Kontinuierlich werden Dienstpläne überprüft und die personelle Präsenz zu bestimmten Zeiten oder Anlässen verstärkt. Gewalttäter müssen neben einer straf- und zivilrechtlichen Verfolgung mit Hausverboten und Beförderungsausschlüssen rechnen. Unter dem Titel „Sicher unterwegs“ arbeiten DB, Konzernbetriebsrat und EVG bereits seit 2010 zusammen. Die DB bietet allen Gewerkschaften, die Mitarbeiter der DB vertreten, die enge Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen an.

DB Sicherheit ist einer von mehreren Akteuren in Sachen Zugbestreifung, die spätestens seit der Kölner Silvesternacht auch immer wieder separat vergeben wird, um zu gewährleisten, dass die Sicherheitsleistungen im Zweifel auch EVU-übergreifend stattfinden. Die kommunalen Betreiber verweigern die Zusammenarbeit hier allerdings in der Regel und machen ihr eigenes Ding. Kritik daran wird von Seiten der EVG nicht geübt.

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