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DB Regio verabschiedet Heinrich Brüggemann

10.04.17 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

B2B war das Motto der Sonderfahrt, mit der Ende März Heinrich Brüggemann (64) als langjähriger Chef von DB Regio NRW verabschiedet und sein Nachfolger Andree Bach (51) begrüßt worden ist. „Die Branche muss zusammenarbeiten, um die anstehenden Herausforderungen im Nahverkehr zu bewältigen und ein zukunftsfähiges System Schiene zu schaffen“, betonte Heinrich Brüggemann. „Darum ist – auch wenn wir in Ausschreibungen gegeneinander kämpfen – der kontinuierliche Austausch über gemeinsame Themen immens wichtig.“

Brüggemann wird Unternehmen und Branche weiterhin beratend unterstützen und damit seinen Einsatz zur Weiterentwicklung des Regionalverkehrs auf der Schiene in NRW fortsetzen. Andree Bach kennt den Markt in Nordrhein-Westfalen durch seinen mehr als zehnjährigen Einsatz als Regionalleiter für das Busgeschäft der DB im Land.

Vor dem Hintergrund eines sich immer stärker verändernden Ausschreibungsmarktes will der 51-Jährige die Weichen hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und neuer unternehmerischer Stärke stellen: „Unser Ziel als DB Regio NRW ist es, Branchenthemen wie Innovation, Sicherheit und Service konsequent zu besetzen und so zu einem Impulsgeber für den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen zu werden.“

Zusammen mit den anderen Akteuren der Branche will Bach sich zudem für ein starkes System Schiene einsetzen und damit an die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers anknüpfen. „Wir müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, die den Nahverkehr nach vorne bringen“, so der Vorsitzende der Regionalleitung von DB Regio NRW. „Unabhängig davon, mit welchem Unternehmen der Fahrgast unterwegs ist: Er verlangt eine verlässliche Leistung – und das mit gutem Recht. Dazu gehören eine hohe Qualität, ein einfacher Zugang zum System und eine bedarfsgerechte Information. Ich freue mich, im Schulterschluss mit den anderen Verkehrsunternehmen im Land und einer starken Mannschaft im Rücken an Konzepten zu diesen Themen zu arbeiten.“

Erst in den letzten Jahren hat man sich bei DB Regio einer intensiveren Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen geöffnet. So führt man etwa Instandhaltungsleistungen im Auftrag von National Express durch oder ist an der Triebfahrzeugführer-Ausbildung anderer Unternehmen beteiligt. Visionen, die Heinrich Brüggemann früh hatte und von anderen Konzernakteuren gebremst worden sind. Das Geld muss man da verdienen, wo es zu holen ist, statt sich unternehmenspolitischer Prinzipienreiterei zu verschreiben.

Unter Brüggemanns Ägide fiel die langjährige Auseinandersetzung mit dem VRR, eine erhebliche Sanierung des Unternehmens, das Abellio-Urteil und am Ende die marktnahe Positionierung. Was einst die gemütliche, aber unwirtschaftliche Ex-Bundesbahn war, ist heute eines von vielen Unternehmen am Markt: Der Anteil wird nie wieder so hoch sein wie einst, aber mit DB Regio ist zu rechnen – in jeder Ausschreibung und auch darüber hinaus.

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