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BSAG und Polizei schließen Kooperationsvereinbarung

27.04.17 (Bremen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bremer Straßenbahn AG und die Polizei wollen ihre Zusammenarbeit künftig ausbauen. Im Jahr 2016 wurden rund 430 Straftaten in öffentlichen Verkehrsmitteln erfasst – bei über hundert Millionen Fahrgastfahrten ein Beleg für die relative Sicherheit des ÖPNV. Das gilt zumindest bei der objektiven Betrachtung und hat nichts mit dem persönlichen Empfinden der Fahrgäste zu tun.

Doch Sicherheit ist ein hohes Gut und soll erhalten bleiben. Dafür wird die bereits vorhandene Zusammenarbeit von BSAG und Polizei in einem Kooperationsvertrag festgeschrieben. „Die BSAG und die Polizei Bremen wollen ihre Zusammenarbeit ausweiten und sich gemeinsam für mehr Sicherheit in Bussen, Straßenbahnen und an den Haltestellen in der Stadt einsetzen“, betonen BSAG Vorstandssprecher Hajo Müller und Bremens Polizeipräsident Lutz Müller.

Vor allem in der Erfassung von Verkehrs- und Kriminalitätslagebildern, in der Kriminalprävention und in der Ausbildung von BSAG-Mitarbeitenden werden gemeinsame Aktivitäten angestrebt. „Hierbei können die Partner Herausforderungen erkennen, ihre Maßnahmen aufeinander abstimmen und möglichen Problemen frühzeitig gemeinsam begegnen“, erklären beide.

Die Kooperation selbst ist dabei nicht neu. Schon seit mehr als zehn Jahren arbeiten die BSAG und die Polizei Bremen eng zusammen. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung werden nun neben regelmäßigen Abstimmungsgesprächen zwischen den Partnern auch unterschiedliche Aktivitäten und Maßnahmen vereinbart. Dazu zählen beispielsweise die Erstellung eines gemeinsamen Lagebilds für den ÖPNV durch die BSAG und die Polizei.

Dadurch lassen sich Kriminalitäts-Schwerpunkte früh erfassen und vorbeugende Maßnahmen bündeln. Um den reibungslosen Verkehrsfluss zu gewährleisten sollen Abstimmungsgespräche mit den stationären Lagezentren und den mobilen Einsatzkräften gestärkt werden. Bei Fahrausweisprüfungen wird die Polizei die BSAG verstärkt unterstützen. Zur Verfolgung schwerer Delikte unterstützt die BSAG – auf Anforderungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft – die Arbeit der Justiz mit der Videoaufzeichnung und -auswertung.

Im Rahmen ihrer präventiven Verkehrsschulungen bietet die BSAG körperlich eingeschränkten Fahrgästen regelmäßige Rollstuhl- und Rollatorentrainings für die Nutzung von Bussen und Bahnen an. Die Polizei Bremen unterstützt temporär Schulungen und informiert über verkehrsrechtliche Grundsätze. Die BSAG unterstützt die Polizei Bremen bei kriminalpräventiven Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Nahverkehr.

Dies betrifft beispielsweise die Bekämpfung von Taschendiebstahl zur Osterwiese und zum Freimarkt. Schon heute fahren uniformierte Polizisten kostenlos mit. Dies gilt künftig auch für operative Zivilkräfte. Sie erhalten Karten um beispielsweise bei einer Fahrausweisprüfung unterstützend tätig werden zu können. „Für die Bremer Straßenbahn AG ist diese Kooperationsvereinbarung die konsequente Fortsetzung einer seit langem gelebten Zusammenarbeit“, erklärt BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller.

Mit mehr als 100 Millionen Fahrgästen jährlich spiele das Unternehmen eine wichtige Rolle für die tagtägliche Sicherheit im Alltag. „In dem sie sich für die Fahrt mit Bus und Bahn entscheiden, schenken uns die Bremerinnen und Bremer ihr Vertrauen. Dies nehmen wir ernst und setzen uns in enger Zusammenarbeit mit der Polizei Bremen aktiv für die Sicherheit in unseren Fahrzeugen und im Umfeld unserer Haltestellen ein. Dabei bilden Videoaufzeichnungen nur einen Teil unserer Sicherheitsstrategie. Nicht weniger wichtig ist es, Schwerpunkte von Straftaten zu erkennen und so Delikte zum Nachteil unserer Kundinnen und Kunden bereits im Vorfeld zu verhindern. Daher spielt die gemeinsame Entwicklung eines Lagebildes für uns eine große Rolle.“

Polizeipräsident Lutz Müller hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit für die Sicherheit hervor. Er betont: „Die Polizei hat ebenso wie die BSAG den Anspruch, dass die Bremerinnen und Bremer sicher an ihr Ziel kommen. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Öffentlichen Personennahverkehr ist allein schon angesichts von mehr als 280.000 Fahrgästen am Tag von zentraler Bedeutung für uns. Es gibt kaum einen Ort in der Stadt, an dem mehr Menschen tagtäglich zusammenkommen als in Bussen und Bahnen. Wir unterstützen die BSAG, damit die Menschen den öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt uneingeschränkt und zu jeder Zeit gefahrlos nutzen können.“

Siehe auch: Mehr Sicherheitspartnerschaften

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