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Abellio fährt erstmals in die Niederlande

10.04.17 (Europa, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche fuhr die Abellio-Linie RE 19 erstmals aus Düsseldorf durchgängig im Fahrgastbetrieb nach Arnhem. Damit gibt es nun eine Direktverbindung zwischen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt und der Hauptstadt der Provinz Gelderland. „Heute begehen wir nicht nur einen Meilenstein in der Geschichte des Regionalverkehrs in NRW und der Provinz Gelderland, sondern auch einen ganz besonderen für uns als Abellio. Zwei Monate vor dem eigentlich im Verkehrsvertrag vereinbarten Termin und rechtzeitig zu den Osterferien ist es uns gelungen, die Vorbereitungen erfolgreich abzuschließen und den Betrieb zu starten“, begrüßte Ronald Lünser, Vorsitzender der Geschäftsführung und Eisenbahnbetriebsleiter von Abellio Rail NRW, die rund 80 Gäste im Sonderzug von Duisburg nach Arnhem.

„Mit dieser Verbindung haben unsere Fahrgäste ab sofort stündlich die Möglichkeit, ohne Umsteigen und zum VRR-Tarif zwischen dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und den Niederlanden hin und her zu reisen. Auf diese Leistung bin ich mindestens ebenso stolz wie auf die Tatsache, dass wir ab sofort eine von inzwischen sechs grenzüberschreitenden Verbindungen in Nordrhein-Westfalen anbieten und den Schienenpersonennahverkehr in unserem Bundesland um eine weitere Komponente erweitern und verbessern können.“

Auch Martin Husmann, Vorstandssprecher VRR, betonte die besondere Bedeutung der Netzerweiterung: „Die neue grenzüberschreitende Nahverkehrslinie verbindet perspektivisch über zwei Millionen Menschen aus der Provinz Gelderland mit den über 17 Millionen Einwohnern Nordrhein-Westfalens. Das eröffnet den Bewohnern beider Regionen deutlich komfortablere Pendelmöglichkeiten und attraktive Reiseverbindungen.

Ein Beispiel ist die verbesserte Anbindung an den Flughafen Düsseldorf, der auch von den Niederländern häufig genutzt wird. Das erweiterte Streckennetz fungiert darüber hinaus als wichtiger Zubringer für die Linien des künftigen Rhein-Ruhr-Express. So gelangen alle Fahrgäste auf besonders schnellem Weg in die Städte an Rhein und Ruhr.“ Für die Betriebsaufnahme des Niederrhein-Netzes hat Abellio insgesamt etwa 85 neue Arbeitsplätze geschaffen und ein neues Bahnbetriebswerk für die Instandhaltung und Wartung der Züge in Duisburg gebaut.

Für modernste Instandhaltungstechnik investierte Abellio rund 15 Millionen Euro und eröffnete das Betriebswerk am 3. März. Die Werkstatt wurde erstmals vom VRR gefördert. Damit soll das mögliche Restwertrisiko am Ende der Vertragslaufzeit minimiert werden, um die Bieterzahl zu erhöhen. Die Werkstatt ist genauso ein Anlagevermögen wie das Rollmaterial und wenn ein Betreiber bei einer womöglich verlorenen Folgeverbabe keine Anschlussverwendung findet, drohen hohe Sonderabschreibungen. Die Fahrzeuge sind nach dem bewährten VRR-Modell von Abellio angeschafft und an den VRR verkauft worden. Die Instandhaltung betreibt Abellio eigenverantwortlich.

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