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VDV tritt Sicher drüber bei

20.03.17 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist neuer Partner der Gemeinschaftskampagne „sicher drüber“ zur Vermeidung von Bahnübergangsunfällen. Ziel der Kooperation ist es, die Straßenverkehrsteilnehmer mit umfangreichen Präventionsmaterialien und bei Veranstaltungen vor Ort auf das richtige Verhalten an den Kreuzungen von Schiene und Straße aufmerksam zu machen. Kampagnenspot, Broschüre sowie Statistiken und Verhaltensregeln sind online verfügbar unter: www.deutschebahn.com/sicherdrueber.

„Unfälle an Bahnübergängen sind zum Glück nicht die Regel, haben aber leider oft schwerwiegende Folgen für alle Beteiligten. Der VDV engagiert sich als Branchenverband deshalb auch bei diesem sensiblen Thema. Wir setzen uns bei der Politik dafür ein, dass durch die rechtlichen und betrieblichen Rahmenbedingungen im Eisenbahnverkehr auch das Unfallrisiko an Bahnübergängen minimiert wird“, sagt VDV-Eisenbahngeschäftsführer Martin Henke.

Der Verband hält es zudem für wichtig, zur Unfallvermeidung entsprechende Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit in der Bevölkerung zu leisten. „Die meisten Vorfälle passieren durch Unachtsamkeit oder Unwissenheit. Frühzeitige Information kann Schlimmeres verhindern“, so Henke. „Wir freuen uns, dass ‚sicher drüber‘ mit dem VDV einen weiteren starken Partner und Unterstützer bekommen hat. Es ist unser gemeinsames Anliegen, Unfälle an Bahnübergängen weiter zu reduzieren, denn jeder Unfall ist einer zu viel“, so Markus Krittian, Eisenbahnbetriebsleiter der DB Netz AG.

„Wo sich Straße und Schiene kreuzen, gelten klare Regeln. Darüber aufzuklären, haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, denn mehr als 90 Prozent der Unfälle hätten durch richtiges Verhalten der Straßenverkehrsteilnehmer vermieden werden können. Daneben arbeiten wir daran, mit den Kreuzungspartnern die Zahl der rund 17.000 Bahnübergänge weiter zu reduzieren.“ „Sicher drüber“ wurde im Mai 2002 unter anderem mit Videospots, Broschüren, Plakaten sowie Materialien für Fahrschulen ins Leben gerufen. Hinzu kamen Medientermine und Aktionen unter anderem mit einem Unfallauto.

Neben DB AG und VDV sind der ADAC, die Bundespolizei sowie die gesetzlichen Unfallversicherungen VBG und UVB mit an Bord. „Sicher drüber“ ist zudem Bestandteil der Kampagne „Runter vom Gas“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die Zahl der Unfälle hat sich seit Bestehen der Kampagne um fast 50 Prozent auf 154 verringert.

Dennoch sind Bahnübergänge nach wie vor brandgefährlich, wobei die Hauptgefahr von Autofahrern und Fußgängern ausgeht. Geschlossene Schranken sind zu respektieren – auch wenn wider Erwarten kein Zug kommt. Der Zug kann im Zweifel so schnell da sein, dass man keine Zeit mehr hat, den Bahnübergang zu räumen. Bei zu lange geschlossenen Schranken kann man andere Wege fahren oder per 110 die Polizei rufen. Schranken zu umfahren ist immer gefährlich.

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