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Stadler Wachstumskurs fort

07.03.17 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Schienenfahrzeughersteller Stadler Pankow hat das Jahr 2016 mit rund 300 Millionen Euro Umsatz abgeschlossen. Es wurden 68 Schienenfahrzeuge, davon 42 Straßen- und Stadtbahnen und 26 Vollbahnen produziert und ausgeliefert. Damit sind sowohl der Umsatz als auch der Produktionsausstoß stabil geblieben. Das Unternehmen gehört zu den führenden internationalen Schienenfahrzeugherstellern und ist seit nunmehr 17 Jahren in der Industrieregion Berlin/Brandenburg mit aktuell drei Standorten vertreten.

Die deutsche Tochter der Schweizer Stadler Rail Group beschäftigt in der Region 1.100 Mitarbeiter und 30 Auszubildende. „Das Jahr 2016 war für uns sehr spannend. Uns freuen natürlich die Aufträge für den Berliner Nahverkehr. Als Unternehmen sind wir mit der Region traditionell stark verwurzelt und möchten das Engagement hier auch zukünftig weiter ausbauen“, erklärt Ulf Braker, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH.

Aktuell produziert Stadler Pankow unter anderem für die BVG 38 Berliner U-Bahnen des Typs IK. Zwei Prototypen sind bereits seit September 2015 im Einsatz und haben sich bisher bewährt. Besonders ist die Bombierung der Wagen, die dem Fahrgast mehr Platz bietet. Außerdem verfügen die Bahnen über ein modernes Fahrgastinformationssystem und sind sowohl auf Groß- als auch auf Kleinprofil einsetzbar. Für 2017 ist bereits die Produktion von 22 Vollbahnen, 51 Straßen- und Stadtbahnen sowie 19 Metros vorgesehen.

Darunter fallen unter anderem die doppelstöckigen Züge Typ KISS für die Luxemburgische Staatsbahn, oder die einstöckigen Züge Typ FLIRT für die S-Bahn Rhein Ruhr. Hier wird Stadler auch mehrere Jahrzehnte für die Instandhaltung der Fahrzeuge verantwortlich sein und im Ruhrgebiet eine eigene Werkstatt vor Ort eröffnen. Für die Belegschaft wird dort, wie im Unternehmen üblich, der Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie zur Anwendung kommen, den die IG-Metall abgeschlossen hat. Das ist der höchste deutsche Tarifvertrag.

Wie für alle Hersteller ist der Bereich After-Sales, also Wartung, Instandhaltung, Unfallsanierung etc. ein lukratives Wachstumsfeld. Das gilt sowohl für eigene als auch für alte Züge. Außerdem produziert das Unternehmen Panoramawagen für Rocky Mountaineer in Kanada sowie weitere Variobahnen für Aarhus in Dänemark und für Bogestra in Gelsenkirchen und Bochum. Die Panoramawagen für Kanada werden aktuell am Standort Reinickendorf gefertigt. Bei den Wagen handelt es sich um luxuriöse Züge mit dimmbaren Panoramafenstern, einem Lift im Wagen sowie einer für Sterneköche ausgerüsteten Küche.

„Wir planen für dieses Jahr außerdem den weiteren Ausbau unseres Standortes Velten. Ab Frühjahr starten die Bauarbeiten und sollen im Herbst abgeschlossen werden. Die bisherige Leichtbauhalle wird durch ein festes Gebäude auf der vorhandenen Grundplatte ersetzt. Weiterhin wird der Bürokomplex in der 1. Etage erweitert“, so Braker. Stadler investiert in den Umbau 3,5 Millionen Euro.

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