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SBB legen Jahreszahlen vor

30.03.17 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

In der vergangenen Woche haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ihre Jahreszahlen für 2016 vorgelegt. Die Zahl der Fahrgastfahrten stieg auf 1,25 Millionen am Tag – mehr als je zuvor. Ebenso erreichte die Güterverkehrsleistung einen Höchststand. Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit sind gestiegen, trotz hoher Bautätigkeit. Das Schienennetz wurde noch nie so intensiv genutzt.

Die digitalen Absatzkanäle setzten ihren Aufwärtstrend fort. Das Konzernergebnis stieg dank Einmaleffekten um 135 Millionen Franken auf 381 Millionen Franken, wobei das Betriebsergebnis gesunken ist. Der Güterverkehr fuhr in die schwarzen Zahlen und die SBB investierten 123 Millionen Franken aus Eigenmitteln in die Infrastruktur. Die Zuschüsse durch die Steuerzahler stiegen um 7,7 Prozent.

Die SBB bleibt die pünktlichste Bahn Europas auf dem weltweit am intensivsten genutzten Mischverkehrsnetz. Mit dem Gotthard-Basistunnel hat sich die Pünktlichkeit auch auf der Nord-Süd-Achse Gotthard verbessert, jedoch besteht hier weiter Handlungsbedarf, vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr mit Italien und beim Rollmaterial.

Der Personalbestand blieb praktisch unverändert, trotz höheren Leistungen in sämtlichen Bereichen der SBB: Die Anzahl Vollzeitstellen stieg um 37 auf 33.119 (+0,1 Prozent). Auf Konzernstufe hat sich die Anzahl Stellen um 81 auf 4.651 erhöht, weil der Einkauf sowie die Bildung weiter zusammengefasst wurden; dies steigert Effizienz und Qualität in diesen Bereichen. Bis 2020 werden im Rahmen von Railfit20/30 1.400 Stellen sozialverträglich abgebaut, bei einer jährlichen Fluktuation von rund 1.800 Stellen.

Zur Bewältigung der Verkehrszunahme werden 200 Stellen aufgebaut, z.B. beim Zugspersonal. Die SBB will künftig das Wachstum der Gesamtkosten der Bahn dämpfen, Innovationen verstärken sowie gezielt investieren und dabei eine betriebswirtschaftliche Perspektive verfolgen, Erträge und Auslastung der Züge steigern und die Mobilitätskette für ihre Kunden organisieren – basierend auf einer starken Führungs- und Leistungskultur.

Mit der neuen Version von SBB Mobile, dem SBB Reiseplaner, dem intelligenten Güterwagen oder auch dem Kombi-Angebot SBB Green Class wurden konkrete Schritte umgesetzt. Der Netzzustand der SBB ist insgesamt gut und hat sich aufgrund der Inbetriebnahme neuer Anlagen wie dem Gotthard-Basistunnel leicht verbessert. Es gibt keine akut kritischen Anlagen; die Sicherheit ist jederzeit gewährleistet.

Bei der Anlagengattung Fahrbahn hingegen ist der Zustand nach wie vor nur ausreichend. Der Rückstand bei Unterhalt und Erneuerung der Bahninfrastruktur beträgt 4,9 Milliarden Franken (Vorjahr: 4,2 Milliarden Franken); dies entspricht 5,6 Prozent des Wiederbeschaffungswert von 87,8 Milliarden Franken. 42 Prozent des Rückstands entfallen auf die Fahrbahn. Der 2014 eingesetzte Aufwärtstrend bei den Zielen der Leistungsvereinbarung hat sich 2016 verstärkt.

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