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LNVG veröffentlicht Qualitätsbericht

27.03.17 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Pünktlichkeit im niedersächsischen SPNV hat sich im vergangenen Jahr leicht verbessert. 91,4 Prozent aller Nahverkehrszüge erreichten 2016 pünktlich ihr Ziel. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als 2015. Reisende mussten sich auch über weniger Zugausfälle ärgern. Insgesamt fielen 2016 zwischen Harz und Nordsee mit 846.514 Zugkilometer nur 1,9 Prozent aller Regionalverkehre aus. Das waren 0,2 Prozentpunkte bzw. knapp 26.000 Zug-Km weniger als im Jahr zuvor.

Vor allem Baustellen stellten die Bahnunternehmen vor teilweise erhebliche Herausforderungen und die Fahrgäste häufig auf eine Geduldsprobe. „Die Ursachen für Verspätungen sind vielfältig, größtenteils liegen sie nicht in der Einflusssphäre des Eisenbahnunternehmens“, unterstreicht LNVG-Geschäftsführer Hans-Joachim Menn. Gründe sind unter anderem Baustellen, vorfahrberechtigte Fernverkehrszüge, technische Störungen an den Fahrzeugen, den Bahnübergängen oder der Signaltechnik, witterungsbedingte Einflüsse oder auch Menschen bzw. Tiere, die sich im Gleisbereich aufhalten und den Zug zum Anhalten zwingen.

Als pünktlich gelten Züge, wenn sie nicht später als fünf Minuten nach Fahrplan im Bahnhof eintreffen. Am zuverlässigsten aus Sicht der Pendler waren 2016 die Zugverbindungen in Südost-Niedersachsen. Im Dreieck Braunschweig-Salzgitter-Göttingen erreichte die DB Regio AG in ihrem Dieselnetz eine Pünktlichkeit von 95,8 Prozent und belegt damit zwischen Harz und Küste einen Spitzenrang. Pünktlich waren Reisende auch im Elbe-Weser-Netz und im Weser-/Lammetal-Netz unterwegs.

Die Züge der in Zeven beheimateten Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe Weser GmbH fuhren auf den Strecken Cuxhaven-Bremerhaven und Buxtehude -Bremerhaven zu 95,3 Prozent fahrplanmäßig in die Stationen ein. Auch Fahrgäste der in Osnabrück ansässigen Nordwestbahn GmbH durften sich 2016 zwischen Hildesheim und Bodenburg bzw. zwischen Hildesheim und Bünde über 95 Prozent Pünktlichkeit am Bahnsteig freuen. Allen drei Unternehmen kommt zugute, dass sie sich ihre Trassen nicht mit Fernverkehrszügen teilen müssen, die gegenüber dem Regionalverkehr stets vorfahrtberechtigt sind.

Auch bei den Zugausfällen konstatiert die LNVG in 2016 mit insgesamt 846.514 annullierten Zug-Km eine leichte Verbesserung (Vorjahr: 872.138 Km). Als Herausforderung bewerten die Betreiber nach wie vor die zahlreichen Baustellen der DB Netz AG. Die dringend erforderliche Substanzverbesserung geht einher mit fühlbaren Nachteilen für die Fahrgäste, die sich auf mehr Schienenersatzverkehre mit Bussen und verspätete Züge einstellen müssen.

Positiv bewerten die Verkehrsexperten der LNVG den starken Rückgang bei den „ungeplanten“ Zugausfällen, auf die sich Pendler mangels Informationen nicht einstellen könnten. Diese gingen 2016 auf 363.900 Zug-Km zurück (Vorjahr: 580.844 Km) und fielen damit von 1,4 auf 0,8 Prozent, wobei LNVG-Chef Menn feststellt: „Jeder annullierte Zug bleibt einer zuviel.“

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