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LBO: Tarifverhandlungen abgebrochen

29.03.17 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach fast vierstündiger Dauer ist die zweite Verhandlungsrunde über einen neuen Lohntarifvertrag für 15.000 Beschäftigte in den bayerischen Omnibusunternehmen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) am letzten Mittwoch ergebnislos abgebrochen worden. Die LBO-Verhandlungsdelegation habe ihr Angebot aus der ersten Verhandlungsrunde nochmal verbessert und zum 1. April eine Erhöhung von monatlich 75 Euro und in einer weiteren Stufe zum 1. Oktober 2018 monatlich 30 Euro mehr angeboten.

Dies entspreche einer Erhöhung der Fahrerlöhne von 4,9 bis 5,3 Prozent. Verdi lehnt das Angebot jedoch ab und verlangt – nach LBO-Aussagen – eine Erhöhung von über zwanzig Prozent in den nächsten drei Jahren. Ziel ist die Angleichung an das in kommunalen Verkehrsunternehmen übliche Lohnniveau. Für den LBO drängt sich der Eindruck auf, dass „dass Verdi die Tarifverhandlungen dazu instrumentalisiere, um die privaten Omnibusunternehmen im ÖPNV auszuschalten.“

Kommunale Verkehrsbetriebe seien in der Regel keinem Wettbewerb ausgesetzt, während die privaten Busunternehmen sich zunehmend europaweiten Ausschreibungsverfahren stellen müssten, und immer mehr Probleme hätten, Kostensteigerungen gegenüber öffentlichen und privaten Auftraggebern durchzusetzen. Wenn es keine zeitnahe Einigung gibt, kann es den nächsten Wochen zu Streiks kommen.

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