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Zehn Alstom-Citadis für Straßbourg

09.02.17 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Alstom wird zehn weitere Straßenbahn-Triebzüge vom Typ Citadis an das Straßburger Verkehrsunternehmen CTS (Compagnie des Transports Strasbourgeois) liefern. Der Auftrag beläuft sich auf einen Betrag von 28 Milluionen Euro und ist Teil eines Rahmenvertrages, der im November 2014 unterzeichnet wurde. Der erste feste Bestandteil dieser Vereinbarung umfasste die Lieferung von 12 Citadis-Triebzügen, die Ende April 2017 den Fahrbetrieb aufnehmen sollen. Diese Fahrzeuge sind für die Erweiterung der Linien A2 und D3 vorgesehen und werden das Stadtzentrum von llkirch-Graffenstaden bedienen, das sich in den letzten Jahren rapide entwickelt hat.

Sie werden auch auf der grenzüberschreitenden Strecke zwischen dem Zentrum von Straßburg und Kehl in Deutschland verkehren. Es handelt sich dabei um die ersten Straßenbahnen in Frankreich, die auf ihrer Strecke eine Grenze passieren. Die ersten technischen Prüffahrten auf dem deutschen Teilstück der Linie D beginnen heute mit den neuen Citadis Straßenbahnen. Alstom ist auch verantwortlich für die Konstruktion und Installation der Oberleitung für die Erweiterung der Linie D nach Kehl sowie für die Verlegung der 300 Meter langen Gleisstrecke auf der Rheinbrücke.

„Mit dem ersten Auftrag aus 2003 und der Unterzeichnung des Rahmenvertrages in 2014, in dem dieser neue Auftrag enthalten ist, wird die CTS insgesamt 63 Citadis-Straßenbahnen besitzen. Das Außendesign des Fahrerstandes wurde von den Fahrgästen ausgewählt, womit die Straßburger Straßenbahn zeigt, dass Alstoms Citadis Reihe auf bewährter Technik basiert und gleichzeitig sehr individuell gestaltet werden kann”, sagt Jean-Baptiste Eyméoud, Präsident von Alstom in Frankreich.

Die Citadis-Züge von Straßburg werden die ersten sein, die nach der deutschen BoStrab Verordnung über den Bau und Betrieb von Straßenbahnen in Deutschland genehmigt werden. Die Straßenbahn-Triebzüge werden 45 Meter lang sein und eine Fahrgastkapazität von 288 Personen aufweisen. Sie werden mit LED-Beleuchtung und vollverglasten Türen ausgestattet sein, was Fahrgastkomfort und -sicherheit erhöhen soll. Um den Bedürfnissen von Personen mit eingeschränkter Mobilität gerecht zu werden, sind die Straßenbahnen mit leicht zugänglichen Tasten zum Öffnen der Türen, mit breiteren Sitzen und mit Bereichen ausgestattet, die Rollstuhlfahrern und Kinderwagen vorbehalten sind.

Die Fahrzeuge werden hauptsächlich in Frankreich gebaut: La Rochelle (Konstruktion und Montage der Straßenbahnen), Ornans (Konstruktion und Fertigung der Motoren), Le Creusot (Drehgestelle für Mittelwagen), Tarbes (Elemente der Antriebskette), Villeurbanne (elektronische Ausrüstung), Saint-Ouen (Design) – und in Deutschland am Standort Salzgitter, wo die Drehgestelle für die Fahrerstände gefertigt werden. Alstom ist trotz seiner französischen Herkunft auch auf dem deutschen Markt für Schienenfahrzeuge ein alt-eingesessener Lieferant.

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