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Siemens liefert Züge für DB Regio

23.02.17 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

DB Regio hat für das Rheintal-Netz in Südwestdeutschland insgesamt 39 Triebzüge bei Siemens bestellt. Der Auftrag umfasst 15 Desiro-HC- und 24 Mireo-Züge. Dies ist die erste Order für Fahrzeuge aus der neuen Regionaltriebzugplattform Mireo, die im Herbst 2016 auf der Innotrans vorgestellt wurden. „Nach dem Produktlaunch ist uns innerhalb kürzester Zeit der Markteintritt mit unserer neuen Zugplattform Mireo gelungen. Der Mireo vereint Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit und bietet höchste Flexibilität über den gesamten Lebenszyklus hinweg“, sagte Sabrina Soussan, Leiterin des Geschäfts mit Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen sowie Lokomotiven.

Das Zugangebot im Rheintal wird neu strukturiert. Es besteht dann eine klare Trennung zwischen einem schnellen Zugsystem für den überregionalen Verkehr zwischen den großen Orten und einem S-Bahn-ähnlichen Regionalzugsystem mit Halt auf allen Stationen. Gleichzeitig erfolgt eine deutliche Ausweitung des Zugangebotes. Für diese speziellen Anforderungen wurden die entsprechenden Fahrzeuge bestellt. Der Mireo wird als Regionalbahn (RB) auf der Strecke Offenburg – Freiburg – Basel/Neuenburg (Schweiz) sowie sonntags im Kaiserstuhl von Freiburg nach Endingen/Breisach eingesetzt.

Das Fahrzeug ist als skalierbarer Gliederzug konzipiert. Die Leichtbauweise, energieeffiziente Komponenten und ein intelligentes Bordnetzmanagement führen zu einem um 25 Prozent reduzierten Energieverbrauch im Vergleich zu Vorgängerfahrzeugen. Durch die neue aerodynamische Gestaltung und das laufruhige Drehgestell wird eine Geräuschreduzierung erreicht. Die dreiteiligen Züge verfügen über 220 Sitzplätze. Auf der Strecke Karlsruhe – Offenburg – Freiburg – Basel wird der Desiro HC als Regionalexpress verkehren.

Jeder Zug besteht aus vier Wagen, von denen der erste und der letzte als Endwagen jeweils ein Deck für die Fahrgäste haben und die beiden mittleren als Doppelstockwagen ausgeführt sind. Über 50 Prozent des Raumes für die Fahrgäste sind barrierefrei begehbar, in den beiden einstöckigen Endwagen sogar komplett stufenlos und für die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Reisender ausgestattet. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Einstiegshöhe bahnsteigseitig dem der Züge entspricht. Durch die zweistöckigen Mittelwagen wird pro Zug auf nur 105 Metern Länge ein Angebot von 410 Sitzplätzen mit reichlich Beinfreiheit geschaffen.

Beide Regionalzüge sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt. Die Züge sollen das bisherige Angebot Desiro ML ersetzen, mit dem Siemens bei zahlreichen Betreibern im In- und Ausland kommerziell erfolgreich war. Die Fahrzeuge werden zwar von DB Regio betrieben, sollen aber im Design des Landes Baden-Württemberg fahren. Das war eine Vorgabe bei der Ausschreibung, an die sich jeder Betreiber hätte halten müssen. Die Finanzierung erfolgt über die NV.BW. Erstmals hat DB Regio bei einer Vergabe dieses optionale Angebot in Anspruch genommen.

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