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NVR bündelt Klimaengagement

02.02.17 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

In den vergangenen Jahren haben viele Kreise und Städte innerhalb des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR) ihre eigenen Klimaschutzgutachten ausgearbeitet und entsprechende politische Folgemaßnahmen umgesetzt. Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere Konzepte in den Kommunen mit Bezug zur umweltfreundlichen Mobilität. Hier wird es in den nächsten Jahren darauf ankommen, die Akteure in der Region zu vernetzen und die vorhandenen Lösungsansätze gemeinsam zu realisieren.

Die Verankerung dieser Aufgabe beim NVR vermeidet Parallelstrukturen und soll die Umsetzung gemeinsamer Pläne gewährleisten. Und während man überall den Schadstoffausstoß verringern konnte, ist das im Verkehrsbereich bislang nicht gelungen. Die Klimaschutzziele des Landes und des Bundes lassen sich nur durch eine Verkehrswende erreichen. Mit der richtigen Herangehensweise ist bei den verkehrlichen Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 ein Einsparpotenzial von bis zu 37 Prozent möglich.

Dies ist das Ergebnis eines Gutachtens, das die Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) von der Kölner Unternehmensberatung mobilité hat erstellen lassen. Im Vergleich dazu wird lediglich ein Rückgang der durch den Verkehr verursachten Emissionen von etwa 10 Prozent prognostiziert, falls so weitergemacht werde wie bisher. Dass der Verkehrsbereich ein wichtiges Handlungsfeld im Bereich des Klimaschutzes ist, ist nicht von der Hand zu weisen: Etwa 30 Prozent der Treibhausgasemissionen im Rheinland werden von ihm verursacht.

Laut dem Gutachten führt eine intensivere Zusammenarbeit der Kommunen zu einer deutlichen Verringerung der umweltschädlichen Emissionen. Hierbei laufen bei der beim NVR ansässigen Koordinierungsstelle „Regionale Mobilitätsentwicklung“ – in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) – die Fäden zusammen. „Der Verkehr macht nicht an der Stadtgrenze Halt, daher wollen wir als Dienstleister die Kommunikation zwischen den Kommunen anregen: Es ist ausdrücklich erlaubt, voneinander zu lernen“, so NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober.

Helfen soll dabei ein von den Gutachtern erarbeiteter Maßnahmenkatalog. Es haben sich acht Themenfelder herauskristallisiert, bei denen es besonders sinnvoll ist, die interkommunale Zusammenarbeit voranzutreiben: In den Bereichen Pendlerverkehr, Mobilstationen, Mobilitätsmanagement, E-Ladeinfrastruktur, nachhaltiger Tourismus, Mobilitätssicherung, digitale Information & Kommunikation sowie Bauleitplanung & Mobilität.

In diesen Bereichen werden den Kommunen klimaschonende Mobilitätsvorhaben in einer Art Baukastensystem vorgeschlagen. Die Bürger sollen durch die Förderung von ÖPNV, Carsharing, Fahrgemeinschaften, Radfahren und Zufußgehen sowie durch die Bereitstellung von Informationen, Beratung und die Entwicklung von Anreizsystemen attraktive Mobilitätsangebote erhalten, die zu einer multimodalen Verkehrsmittelwahl einladen.

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