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BDO kritisiert Winterreifenpflicht

15.02.17 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Rahmen der Änderung der Straßenverkehrsordnung hat der Bundesrat letzte Woche über die Ausweitung der Winterreifenpflicht abgestimmt. Dabei beschloss das Gremium, die Winterreifenpflicht bei Nutzfahrzeugen auf die vorderen Lenkachsen auszudehnen und begründet dies mit einer vermeintlich größeren Verkehrssicherheit durch eine Verbesserung der Fahrstabilität, die durch Testergebnisse der Fachpresse sowie von Reifenherstellern belegt sind.

„Dieser Vorstoß kommt für uns völlig überraschend. Wir sind dazu nicht angehört worden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist die Ausweitung der Winterreifenpflicht bei Nutzfahrzeugen nicht geboten, vielmehr gibt es gute Gründe, weshalb die Winterreifenpflicht bei Bussen auf die Antriebsachse beschränkt ist. Nutzwagenreifen haben eine völlig andere Materialbeschaffenheit als Pkw-Reifen und dies führt zu ganz anderem Fahrverhalten. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen“, sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen (BDO).

Der BDO war zuvor nicht in den Ausschüssen angehört worden und lehnt den Vorstoß entschieden ab. „Es ist doch sehr irritierend, wenn auf diese Art Regelungen gesetzlich verankert werden sollen, die zu massiven Belastungen der Wirtschaft führen, ohne dass die Beteiligten zuvor angehört worden sind und ohne dass der erhoffte Nutzen durch unabhängige Fachgutachten belegt wurden“, so Leonard.

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