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Trauer um Andreas Nagel

25.01.17 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Aktion Münchener Fahrgäste trauert um ihren Gründer und Sprecher Andreas Nagel (57). Dieser verstarb völlig unerwartet am vergangenen Freitag auf dem Weg zum Arzt infolge einer Lungenembolie. Der aus dem Schwäbischen stammende Diplom-Ingenieur für Schienen-Verkehrstechnik kam in den 80er Jahren zum Studium nach München. Weil damals das Rathaus die Trambahn aufs Abstellgleis schieben wollte, gründete er 1989 die Aktion Münchner Fahrgäste.

Ohne ihn würde die Linie 25 heute wahrscheinlich nicht mehr bis nach Grünwald fahren. Der Erhalt und Ausbau der Münchner Trambahn lag ihm bis heute besonders am Herzen. 1994 startete er die beliebte Christkindl-Trambahn. Seit 1997 gab es den ehrenamtlich betriebenen Info-Kiosk im Stachus-Untergeschoss, der aufgrund von Umbauarbeiten inzwischen zum Isartor umziehen musste. Im gleichen Jahr ging auch der MVV-Fahrgastbeirat an den Start, deren Sprecher er in den ersten beiden Amtszeiten war.

Auch die Silvester-S-Bahn geht auf eine Initiative von ihm zurück. Nagel kämpfte leidenschaftlich für vielfältige Verbesserungen im Nahverkehr. Er setzte sich für den „Takt 10 bis 10“ bei der Trambahn ein, der 2013 an den Start ging. Auch die zur gleichen Zeit eingeführten flexiblen Zeitkarten gingen auf seine Forderungen zurück. Die Wiedereinführung einer Buslinie in Moosach erkämpfte er leidenschaftlich mit den Anwohnern.

Im Januar 2004 erhielt die Aktion Münchner Fahrgäste mit der Aktion Mobil e. V. eine gemeinnützige Dachgesellschaft. Auch beruflich war er im Eisenbahnwesen tätig. Bei Krauß-Maffei in Allach, inzwischen Siemens, nahm der Eisenbahningenieur Lokomotiven in Betrieb. Nagel gestaltete München auch politisch. Seit 22 Jahren war er für die Partei David contra Goliath (DacG) Mitglied des Bezirksausschusses BA 13 (Bogenhausen).

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