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DB Regio gewinnt in Mitteldeutschland

10.01.17 (Sachsen-Anhalt, Thüringen) Autor:Stefan Hennigfeld

In Thüringen und Sachsen-Anhalt wurde zwischen den Jahren der verbindliche Zuschlag für die Expressverbindung zwischen Halle (Saale) und Jena rechtskräftig an DB Regio erteilt. Bereits Ende 2017 wird die zusätzliche Regionalexpress (RE)-Verbindung zwischen den beiden Saalestädten verkehren. „Die vom Land zugesagte zusätzliche RE-Verbindung wurde nun auch langfristig gesichert. Damit haben wir eine attraktive Nahverkehrsverbindung zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie eine weitere Anbindung zum Fernverkehr“, sagte Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linkspartei).

Gemeinsam mit der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH hat der Freistaat Thüringen im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungs-verfahrens die DB Regio AG beauftragt, die Linie RE 18 Jena-Göschwitz – Halle (Saale) zu bedienen. Die Entscheidung ist nun rechtskräftig, da in der gesetzlichen Frist kein Einspruch anderer Bieter erfolgte. Hiermit ist die beschlossene Neukonzeption des Zugangebots mit dem Netz Saale-Thüringen-Südharz (STS) komplett.

Die meisten Leistungen wurden mit der Vergabe des STS-Netzes bereits vertraglich gebunden und werden vom Auftragnehmer Abellio Rail Mitteldeutschland erbracht. Der Verkehrsvertrag für die neue Expresslinie Halle-Jena zwischen der DB Regio AG und den beiden Auftraggebern läuft von Dezember 2018 bis Dezember 2023 und umfasst einen jährlichen Leistungsumfang von etwa 455.000 Zugkilometern. Mit ca. 160.000 Zugkilometern im Jahr entfallen fast 35 Prozent der Leistungen auf den Freistaat Thüringen.

Auf der Strecke kommen aufwendig modernisierte und klimatisierte Drei-Wagen-Doppelstockzüge zum Einsatz. Verkehrsministerin Keller weist auf die Vorzüge der neuen Fahrzeuge hin: „Für die Fahrgäste wurde viel Wert auf Komfort gelegt. Die Sitzplätze sind mit Steckdosen ausgestattet. Neben bequemen Sitzen in der 1. und 2. Klasse bieten die Fahrzeuge außerdem Platz für bis zu 30 Fahrräder. Mit Informationsmonitoren werden Fahrgäste unter anderem auf Fahrplanänderungen hingewiesen und Funkverstärker verbessern den Mobilfunkempfang. Neu ist auch ein kostenloses WLAN-System, welches wir als Auftraggeber mit beauftragt hatten.“

Der RE 18 verkehrt ab Ende 2017 täglich im Zweistundentakt zwischen den beiden Saalestädten. Diese RE-Linie hat direkten Anschluss an den Fernverkehr. In Halle bedient sie die ICE-Linie 18 in/aus Richtung Berlin. Damit wird für Jena, auch nach Wegfall der direkten ICE-Verbindung im Saaletal, ab Dezember 2017 eine attraktive Schienenverkehrsanbindung nach Berlin und Magdeburg gewährleistet. Zudem wird in Jena der RE von und nach Saalfeld – Lichtenfels – Nürnberg erreicht. In Naumburg (Saale) Hbf sollen direkte Anschlüsse von und nach Apolda – Weimar sowie zur Unstrutbahn angeboten werden. Gerade der Freistaat Thüringen hat in den letzten zehn Jahren erhebliche Einschränkungen und Kürzungen im SPFV hinnehmen müssen.

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