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NWL erstellt Fernbus-Analyse

19.12.16 (Fernverkehr, NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Fernbus ist nicht nur für den SPFV ein Thema, sondern auch zahlreiche Regionalexpresslinien haben neue Konkurrenz bekommen: Ob von Münster nach Dortmund, von Hagen nach Siegen oder von Paderborn nach Hamm: Überall ist der Fernbus eine mögliche Alternative zu gemeinwirtschaftlichen Eisenbahnangeboten. Der Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat sich nun erneut mit dieser Frage befasst.

Die wesentliche Änderung seit der ersten Analyse 2014 betrifft die Struktur der Anbieter von Fernbusleistungen: waren die Marktanteile 2014 noch auf diverse Anbieter verteilt, so zeichnet sich heute eine Konzentration auf nur noch einige Anbieter ab. Der Marktführer Flixbus besitzt derzeit bereits rund siebzig Prozent Marktanteil. Auch wenn die Zahl der Fernbusbetreiber inzwischen rückläufig ist, steigen die Anzahl der Fernbusreisenden und das Angebot an Fernbuszielen immer noch weiter an.

Da die deutschen Ballungsräume längst komplett erschlossen sind, werden Linien zu den Mittelstädten sowie Nacht-, Express- und Auslandsverbindungen angeboten. Auch neue Kundengruppen werden von den Fernbusangeboten erreicht. Außer den preisbewussten und zeitlich flexiblen Studenten und Senioren nutzen inzwischen auch Familien den Fernbus als Alternative zu Bahn- und Individualverkehr.

Mit Blick auf die künftige Entwicklung werden vor allem die Angleichungen der Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Verkehrsanbieter diskutiert. Dies betrifft die Kooperationen in Form von kombinierten Tickets, die Zusammenarbeit im Vertrieb aber auch die Verknüpfung mit dem gemeinwirtschaftlichen ÖPNV: Mehr Anschlüsse und mehr Taktverkehr. Ziel derartiger Planungen wäre es, den Fernbus in gemeinsame Angebote zu integrieren und nicht mehr als Konkurrenten, sondern als Teil des ÖV-Systems zu sehen.

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