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MoveBW erstmals vorgestellt

16.12.16 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die neue App moveBW wurde letzte Woche der Öffentlichkeit vorgestellt. „Mit moveBW gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität: es entsteht eine Plattform, die den Verkehrsteilnehmenden die verschiedenen Mobilitätsoptionen aus einer Hand anbietet“, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bei der Präsentation des Projektes. Mit ihm präsentierte Markus Heyn, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Leiter des Projekt-Konsortiums, die Plattform moveBW in der Integrierten Verkehrsleitzentrale Stuttgart (IVLZ).

Die App moveBW soll Pendlern einen Allzweck-Navigator für unterschiedliche Verkehrsmittel bieten. Sie eröffnet eine Datenplattform für Mobilitätsanbieter und gibt den Kommunen in der Region Stuttgart ein neues Werkzeug für die Verkehrssteuerung an die Hand. Minister Hermann sprach sich bei der Projektvorstellung für den Schulterschluss von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft im Verkehrsmanagement aus: „Grundlage sind Daten der öffentlichen Hand – das ist mir persönlich wichtig und stellt zudem ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt der Mobilitäts-Apps dar.“

Das Projekt sei, so der Minister weiter, ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität. „Wenn bis Anfang 2018 klar ist, dass moveBW funktioniert, müssen Privatwirtschaft und öffentliche Hand zusammen den Anschlussbetrieb sicherstellen. Mit den beteiligten Unternehmen diskutieren wir hier bereits ein Konzept. Das Ziel ist Verkehrssteuerung im Interesse aller, anstatt individueller Navigation zu Lasten der Umwelt und der Anwohner.“

Markus Heyn, der als Bosch-Geschäftsführer unter anderem moveBW verantwortet, sagte anlässlich der Projektvorstellung: „Die moveBW-App navigiert den Autofahrer kombiniert mit alternativen Verkehrsmitteln schnell und bequem ans Ziel. Intermodal wird mit moveBW normal und hilft, den Verkehr wieder besser fließen zu lassen.“ Um den Mobilitätsassistenten mit den richtigen Informationen zu versorgen, organisiert das Konsortium in Zusammenarbeit mit Kommunen und Leitstellen für Verkehrsbeeinflussung ein komplexes Management von verschiedenen Verkehrsdaten.

Startschuss für das Projekt war am 1. Juli 2016. Bereits ab Sommer 2017 soll die Erprobung der App und des Hintergrundsystems mit ausgewählten Nutzern erfolgen. In der folgenden Testphase wird die Anwendung kontinuierlich verbessert. Ziel ist der Regelbetrieb ab 2018.

Verkehrsminister Winfried Hermann: „In den vergangenen Jahren haben sich die Aufgaben der Akteure verschoben. Durch die Digitalisierung sind zum Beispiel Hersteller von Navigationsgeräten und Anbieter von Mobilitätsapps zu Instanzen der Verkehrssteuerung geworden. Ich denke, diese Entwicklung ist eine Chance. Um die Verkehrssituation in den Innenstädten zu verbessern, bringen wir zwei Stärken zusammen: Die Innovationskraft der Privatwirtschaft und die Erfahrung der öffentlichen Hand in der Verkehrslenkung.“

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