Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

VGF startet Lärmschutzprogramm

01.11.16 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Anfang Oktober nahm die U-Bahn-Linie U5 nach dem barrierefreien Umbau der Station „Musterschule“ ihren Betrieb entlang der Eckenheimer Landstraße wieder auf und machte dabei an dieser Station durch ungewohnt laute Fahrgeräusche auf sich aufmerksam. Grundsätzlich können beim Befahren von Stahlschienen durch Stahlräder – insbesondere in Kurven – Geräusche entstehen. Die Geräuschentwicklung an dieser Stelle war trotzdem nicht vorhersehbar, da nicht jede Bahn in jeder Kurve oder jedem Bogen Geräusche verursacht.

Als erste Reaktion führte vor rund zwei Wochen nachträgliches Schleifen der Schienen zu einer ersten Verbesserung. Die VGF prüfte davon unabhängig weitere Gegenmaßnahmen und entschied, die eingesetzten Stadtbahnfahrzeuge mit sogenannten Radschallabsorbern nachzurüsten. Diese reduzieren die bei der Fahrt in Kurven entstehende Schallemission. Im Straßenbahnbetrieb sind Radschallabsorber bei der VGF schon Standard.

Die Fahrzeuge durchfahren, insbesondere im Innenstadtbereich, enge Bögen. Mit den Absorbern erzielt die VGF dabei seit Jahren gute Ergebnisse. Im Stadtbahnbereich bestand bisher kein dringender Bedarf an Radschallabsorber. Denn an den Stellen, die durch Geräuschentwicklung auffielen, wurde und wird beispielsweise mit stationären Schmieranlagen gegengearbeitet. Diese bringen einen Schmierstoff gezielt auf den Schienenkopf, die darüber fahrenden Bahnen verteilen diesen mit ihren Rädern.

Da der Abschnitt der Eckenheimer Landstraße, auf dem die Geräusche auftreten, auch von Autos befahren und von Fußgängern „überlaufen“ wird, entschied sich die VGF dagegen, hier eine festmontierte Schmieranlage einzubauen. Flottenweit investiert das kommunale Verkehrsunternehmen rund 1,3 Millionen Euro. Die Umsetzung des Projektes im gesamten Netz soll 2017 abgeschlossen sein.

Kommentare sind geschlossen.