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ADAC und VVS rufen zum Umstieg auf

02.11.16 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat in diesem Herbst den ersten Feinstaubalarm ausgerufen. Der ADAC Württemberg und der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) weisen darauf hin, dass es noch immer möglich sei, Fahrverbote auf den Straßen der Landeshauptstadt zu verhindern. „Wir haben eine große Chance, unter dem Grenzwert zu bleiben“, betont Dieter Roßkopf, Vorstandsvorsitzender des ADAC Württemberg, „denn die Überschreitungen an den betreffenden Tagen in diesem Jahr waren meistens nur gering über dem zulässigen Maximalwert.“

Somit könne durch das Umsteigen auf andere Verkehrsmittel wie Bahnen und Busse, durch das Bilden von Fahrgemeinschaften oder das Nutzen von Pedelecs oder Fahrrädern womöglich der entscheidende Beitrag geleistet werden, bei Feinstaubalarm unter dem Grenzwert zu bleiben. Der laut EU-Recht zulässige Feinstaub-Wert darf die Grenze von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht häufiger als 35 Mal im Jahr überschreiten.

Am Stuttgarter Neckartor war dies bis Ende September an 34 Tagen der Fall. Die Stadtgrenze von Stuttgart wird innerhalb eines Tages knapp 900.000 Mal von ein- oder ausfahrenden Fahrzeugen überquert. Hinzu kommen circa 81.000 Berufstätige, die in Stuttgart wohnen und arbeiten. „Als bedeutendster Automobilclub Europas gilt dem ADAC daher ein großer Dank, dass er seine Mitglieder aufruft, sich am Kampf gegen den Feinstaub zu beteiligen. Nur im Schulterschluss mit allen Beteiligten aus Automobilbranche, öffentlichem Verkehr sowie Politik und Gesellschaft können wir es schaffen, die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten“, sagt VVS-Geschäftsführer Horst Stammler.

Wer an Tagen mit Feinstaubalarm ein VVS-Einzelticket kauft, bekommt es zum halben Preis. Das Einzelticket für Erwachsene kostet dann vergünstigt für eine Zone nur 1,20 Euro und für zwei Zonen 1,40 Euro. Einfach über die VVS-App, am Automaten oder beim Busfahrer ein Einzelticket zum Kinderpreis kaufen, schon kann das Auto zu Hause bleiben. Pendlern, die vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen wollen, stehen neben dem Busangebot im regionalen Bereich im gesamten VVS-Gebiet 106 Park-and-Ride-Plätze mit über 15 000 Stellplätzen zur Verfügung. Damit das Umsteigen noch leichter fällt, gilt im Parkhaus „Unterer Grund“ in Stuttgart-Vaihingen der Parkschein ab 1. Dezember als VVS-Ticket für das Stadtgebiet Stuttgart.

In der VVS-App kann man künftig abfragen, wie viele Plätze an einzelnen P+R-Plätzen noch zur Verfügung stehen“, blickt Stammler voraus. Empfehlung von ADAC und VVS: Wer es einrichten kann, sollte an Tagen mit Feinstaubalarm möglichst nicht in der Hauptverkehrszeit ins Stuttgarter Stadtgebiet fahren. Viele Behörden und Betriebe machen zudem ihren Mitarbeitern das Angebot, an Tagen mit Feinstaubalarm außerhalb der Kernarbeitszeiten zu kommen oder im Homeoffice zu arbeiten. Somit kann Verkehr insgesamt vermieden werden; denn wer zu Hause arbeitet, muss überhaupt keine Fahrt zur Arbeit antreten.

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