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Abellio bereitet Niederrheinnetz vor

31.10.16 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit Anfang August fahren innerhalb einer geordneten Betriebsübernahme bereits erste Abellio-Züge im Elektronetz Niederrhein, im Dezember geht es dann endgültig los: Nur noch wenige Wochen, bis das Unternehmen mit den silbernen Zügen auch zwischen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf und der Niederrhein-Region komplett fahren wird. Zum Einsatz kommen fabrikneue Triebzüge vom Typ Flirt 3 des Herstellers Stadler.

Die Verlängerung der Linie RE 19 von Emmerich über Zevenaar nach Arnhem wird nach Erhalt der erforderlichen Zulassung der Fahrzeuge für den niederländischen Bahnverkehr am 6. April 2017 in Betrieb genommen. Zusätzlich wird die Linie RB 32 von Wesel nach Bocholt in das Netz aufgenommen, die ab Dezember 2016 dann ebenfalls von Abellio vorübergehend mit Fahrzeugen vom Typ Alstom Coradia Lint gefahren wird. Im vorausgegangenen Wettbewerbsverfahren kam das Fahrzeugfinanzierungmodell des VRR zum Einsatz.

VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann: „Wenn Abellio im Dezember die Linien mit den neuen Fahrzeugen übernimmt, erwartet die Fahrgäste eine spürbare Verbesserung des Angebots an Verbindungen und Kapazitäten auf den Linien. Das zukünftige Streckennetz und die neue Verbindung in die Niederlande haben zusätzlich noch eine wichtige Zubringerfunktion für die Linien des Rhein-Ruhr-Express. So gelangen alle Fahrgäste aus Deutschland und den Niederlanden auf schnellem Weg in die Ballungsgebiete an Rhein und Ruhr.“

Wie bereits bei früheren Betreiberwechseln begleitet der VRR den Prozess zwischen den alten und neuen Betreibern und wird dabei auch einen möglichen Personalwechsel zielgerichtet unterstützen. Abellio ist Tarifpartner sowohl der EVG als auch der GDL. Im Vergleich zum Lohnniveau des DB-Konzerns verdienen Mitarbeiter rund 104 Prozent dessen, was die Angestellten der Deutschen Bahn erhalten.

Ronald Lünser, Geschäftsführer und Eisenbahnbetriebsleiter bei Abellio Rail NRW: „Wir haben großes Interesse daran, gut qualifizierten und auf den künftigen Strecken erfahrenen Mitarbeitern eine berufliche Perspektive zu bieten. Neue Mitarbeiter für unser Unternehmen zu finden, insbesondere Triebfahrzeugführer, ist in NRW nicht ganz einfach. Da ist es nur ein logischer Schritt, dass die betroffenen Unternehmen aufeinander zugehen und an einer gemeinsamen Lösung arbeiten.“

Die neuen Fahrzeuge sind klimatisiert, verfügen über stufenlose Einstiegsbereiche und mehr Sitzplätze als die bisher eingesetzten Wagen. Die Triebzüge bieten außerdem 15 Fahrradstellplätze, zwei Toiletten, sieben Türen je Seite und eine Spaltüberbrückung für einen schnelleren Ein- und Ausstieg. Sie sind für den Einsatz in den Niederlanden zugelassen – genau wie die damit betrauten Mitarbeiter. Alle in den Niederlanden fahrenden Triebfahrzeugführer haben eine Fahrberechtigung für das dortige Eisenbahnnetz inklusive Sprachbefähigung. Somit steht dem Start im Dezember nichts mehr im Wege.

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