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VRR hat Bürgerbefragung ausgewertet

22.09.16 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Bürger, Fahrgäste, Politiker und andere Stakeholder darum gebeten, Hinweise und Anregungen zu den Themen des Nahverkehrsplan (NVP) zu geben. Insgesamt haben sich 1.814 Personen beteiligt und rund 1.100 Hinweise abgegeben. Alle Rückmeldungen wurden gesichtet und von den zuständigen Fachabteilungen geprüft.

Der NVP dient dem VRR als fachliche Grundlage, um gemeinsam mit den kommunalen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen Nahverkehrslösungen für den VRR-Raum zu entwickeln. Mit dem Online-Beteiligungsprojekt hat der VRR im Mai 2016 dazu aufgerufen, sich zum NVP 2016 oder zu einzelnen Themen zu äußern und Hinweise und Verbesserungsvorschläge einzubringen.

Die Bandbreite reichte dabei von der persönlichen Betroffenheit und kurzen positiven wie negativen Bewertungen über eher allgemeine Hinweise bis hin zu ausführlichen, sehr konkreten Verbesserungsvorschlägen. Im wesentlichen ging es dabei um die Nachtverkehre, vor allem am Niederrhein, die nach den finanziellen Möglichkeiten entsprechend verbessert werden sollen.

Ebenso zur Sprache kam das Verbindungsdefizit zwischen Recklinghausen und Bochum, hier fehlt vielen eine Direktverbindung. Mögliche Lösungen könnten eine Verlängerung der Linie RB 46 über Gelsenkirchen hinaus nach Recklinghausen sein oder – wenn auch deutlich langfristiger – ein Ausbau der Bogestra-Linie U 35, die zumindest zwischen Bochum und Herne den Charakter einer im engen Takt verkehrenden S-Bahn hat.

Darüber hinaus gibt es Diskussionen über Maßnahmen zur Verbesserung der Anbindung des Bergischen Raums an die Oberzentren (z. B. Direktverbindung Remscheid / Solingen nach Köln, Düsseldorf und in das nördliche Ruhrgebiet). Hier böte sich entweder ein Ausbau der Linie S 7 an oder die Schaffung einer zusätzlichen RE-Linie, die durch Remscheid und Solingen und somit über die Müngstener Brücke führe. Inwieweit RE-Züge, die deutlich schwerer sind als die Fahrzeuge der Linie S 7, über die baulich nur provisorisch instandgesetzte Müngstener Brücke fahren könnten, müsste bei den Planungen berücksichtigt werden.

Zuletzt wird über das Verbindungsdefizit zwischen Krefeld und Neuss gesprochen. Hier ist eine Verlängerung der Linie S 8 über den westlichen Endpunkt Mönchengladbach hinaus ebenso im Gespräch wie die Schaffung neuer Haltepunkte oder die Verlegung bestehender Stationen. Für die Planer beim VRR ist das Stimmungsbild sehr aufschlussreich und als Feedback für die eigene Arbeit wichtig.

Da der VRR als Aufgabenträger für den SPNV zuständig ist, werden einige Hinweise in diesem Bereich direkt aufgegriffenIn anderen Bereichen wie Tarif, Vertrieb, der Vernetzung von Verkehrsmitteln etc. hat der VRR eine koordinierende Funktion und wirkt darauf hin, Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den kommunalen Aufgabenträgern oder anderen Verkehrsverbünden umzusetzen.

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