Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

VöV-Generalversammlung in Lugano

14.09.16 (Schweiz, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Ein einheitliches Tarifsystem, die Digitalisierung und sich verändernde Kundenbedürfnisse – diese Themen fordern die ÖV-Branche heraus und sind gleichzeitig Chancen, wie die Mitglieder des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV) auf ihrer Generalversammlung in Lugano betonten. Klarheit herrschte darüber, dass diese Weiterentwicklung des gesamten öffentlichen Verkehrs der Schweiz weitsichtig und vor allem kundenfreundlich vorangetrieben werden muss.

Für die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs ist die Digitalisierung und damit die „neue“ Mobilität der Zukunft eine enorme Herausforderung. Es ist unbestritten, dass die Digitalisierung immer stärker zur treibenden Kraft für Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft wird – mit derzeit noch unklaren Folgen für die Branche. Deshalb hielt VöV-Direktor Ueli Stückelberger in seinem Referat fest: „Wir müssen diese Herausforderungen anpacken, sonst tun es andere. Dabei dürfen wir bewährte ÖV-Errungenschaften nicht aufgeben.“

Auf die Vielfalt möglicher Anbieter verwies auch VöV-Präsident Michel Joye: „Der Mobilitätsmarkt bewegt sich und erweitert sich. Er ist zu einem Eldorado für neue Akteure – die meistens aus den neuen Technologien stammen – geworden.“ Der VöV unterstützt eine ausreichende und unbefristete Finanzierung des Straßen- und Agglomerationsverkehrs, wie sie mit dem NAF realisiert werden soll. Mit der vorgesehenen Finanzierung ist der VöV zufrieden, da genügend Mittel für die Agglomerationen vorgesehen sind.

Unzufrieden ist der VöV mit der zögerlichen Benzinpreiserhöhung – statt der ursprünglich vorgesehenen Benzinpreiserhöhung von 15 Rappen pro Liter ist jetzt noch eine von 4 Rappen vorgesehen. Während bei FABI die „Nutzerfinanzierung“ in fast aller Politiker Mund war und die Verbünde im öffentlichen Verkehr die Tarife erhöhen mussten, hatte das Parlament beim motorisierten Privatverkehr mehr Hemmung. Diesen Trend will man für die Zukunft umkehren.

Kommentare sind geschlossen.