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VCD BaWü kritisiert Stuttgart 21

29.09.16 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Eine nicht legitime Bundesfinanzierung von Stuttgart 21 stellt für den Landesverband Baden-Württemberg des Verkehrsclubs Deutschland die geplante Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bahn AG durch den Eigentümer Bund in Höhe von einer Milliarde Euro sowie die Absenkung der zukünftigen Dividendenzahlungen um weitere 1,4 Milliarden Euro dar.

„Die Mehrkosten von Stuttgart 21 belasten den Etat der Deutschen Bahn AG inzwischen so massiv, dass der Eigentümer Bund eingreifen muss“, erklärt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. „Aus einem eigenwirtschaftlichen Projekt ‚Stuttgart 21 wurde inzwischen ein Bilanzrisiko Stuttgart 21 der DB AG, das die Modernisierung des Schienenverkehrs in ganz Deutschland gefährdet“, befürchtet Matthias Lieb.

Während durch die Digitalisierung LKWs zukünftig im Konvoi auf der Autobahn mit nur noch einem Fahrer im ersten Fahrzeug fahren können werden, werde durch den Bau von Stuttgart 21 einerseits der Ausbau der für den Schienengüterverkehr ökonomisch wichtigen Rheintalbahn um über 10 Jahre verzögert (Fertigstellung nach 2035 geplant), andererseits fehle das Geld für die Modernisierung der Güterwagenflotte mit automatischen Kupplungen und leisen Bremsen, beklagt der VCD. Verantwortlich für diese „Fehlentwicklung“ sei sowohl das Management der DB AG, als auch der Bund selbst, der das bundeseigene Unternehmen in dieses unkalkulierbar teure Projekt gezwungen habe.

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