Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

ICE 4 erhält Zulassung

23.09.16 (Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Die von Siemens für die DB Fernverkehr AG gebauten SPFV-Triebzüge mit dem Titel ICE 4 haben ihre Zulassung durch das Bonner Eisenbahnbundesamt erhalten. Sie tragen den Titel Baureihe ET 412. Es handelt sich, wie inzwischen üblich, um eine mit der beim Auto üblichen Allgemeinen Betriebserlaubnis vergleichbaren Serienzulassung, so dass für die kommenden Jahre alle baugleichen Fahrzeuge direkt nach dem Bau ebenfalls zugelassen sind.

Mit dieser Zulassung kann die auf 14 Monate angesetzte Einführungsphase beginnen, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 sollen die Züge dann regulär in den Betrieb gehen. In der Einführungsphase werden die Fahrzeuge unter realen Bedingungen eines Fahrgastbetriebs auf Herz und Nieren getestet, bevor sie voraussichtlich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 den Regelbetrieb aufnehmen. Zwei Züge werden hierfür in Deutschland auf der Strecke München – Hamburg eingesetzt. Ziel ist es, etwaige Kinderkrankheiten zu beseitigen.

Der Einführungsphase geht ein zweimonatiger interner Probebetrieb voraus. Dafür wird der ICE 4 ab sofort mehrere Fahrten mit Testpersonen absolvieren. Damit soll die Alltagstauglichkeit des Zuges bereits vor Aufnahme des Fahrgastbetriebs geprüft werden. „Mit der heutigen Inbetriebnahmegenehmigung und Serienzulassung haben wir unseren Zeitplan beim ICE 4 auf den Tag genau eingehalten. Das ist eine großartige Leistung angesichts des Projektumfangs. Wir sind stolz, dies mit den beteiligten Partnern erreicht zu haben“, sagte Jochen Eickholt, Bahnchef von Siemens.

Der ICE 4 wurde nach dem neuen Verfahren in Deutschland zugelassen, wonach beginnend mit der Entwurfsphase des Fahrzeugs Nachweise und Prüfbescheinigungen durch anerkannte Prüfstellen erstellt werden können. Das Eisenbahnbundesamt prüft in diesen Fällen mit Ausnahme von zwei Fachgebieten ausschließlich die Vollständigkeit der Dokumente. Auf diese Weise konnte die Vielzahl der erforderlichen Dokumente und Nachweise frühzeitig und auf mehrere Prüfdienstleister verteilt werden.

Kommentare sind geschlossen.