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City-Link auf der Innotrans präsentiert

30.09.16 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Stadler präsentierte im Rahmen der Innotrans vergangene Woche gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH (VMS) und Vossloh Kiepe die neue Hybrid-Stadtbahn Citylink für die Deutsche Stadt Chemnitz. Die erste Bestellung von VMS umfasste acht Tram-Trains des Typs Citylink. Sie wurden im Konsortium von Stadler Valencia und Vossloh Kiepe entwickelt und produziert. Eine zweite Bestellung ist im Sommer 2015 bei Stadler eingegangen. Chemnitz investiert in seine Mobilität und stellt in einem mehrstufigen Projekt „Chemnitzer Modell“ ein flächendeckendes Verkehrsnetz bereit.

Straßenbahn- und Eisenbahnschienen werden miteinander verbunden und Anschlusspunkte zwischen der Stadt und der Region Chemnitz geschaffen. Das Konsortium von Stadler und Vossloh Kiepe stellt hierzu das perfekte Fahrzeug bereit: Das Tram-Train Citylink entspricht exakt den Bedürfnissen der fortschrittlichen Mobilitäts-Stadt. Nach der Bestellung der ersten Tranche im Jahr 2012 hat VMS im Juli 2015 vier zusätzliche Einheiten nachbestellt. Diese werden in der zweiten Stufe des Chemnitzer Verkehrsprojektes zur weiteren Verbesserung der Mobilität eingesetzt.

Die Familie der modularen Niederflur-Straßenbahnen wurde nicht nur für den Stadtverkehr entworfen, sondern speziell auch, um Innenstädte und Vororte miteinander zu verbinden. Der Citylink ist zudem eine der ersten Niederflur-Straßenbahnen überhaupt, die den deutschen Normen der BOStrab und der EBO entsprechen. Die modular konzipierten Citylink-Züge werden auf dem Tramnetz mit 600V/750V DC fahren und auf den nicht elektrifizierten Strecken mit Dieselantrieb operieren. Die Fahrzeuge erreichen eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h.

Die Chemnitzer Citylink-Züge mit einer Spurweite von 1,435 Meter sind 37,2 Meter lang, 2,65 Meter breit und haben drei Gelenkwagen und vier Drehgestelle, wovon zwei angetrieben werden. Sie können Kurven mit einem Radius von mindestens 25 Metern und Steigungen von bis zu sechs Prozent befahren. Die Bahnhöfe im Nahverkehrsnetz von Chemnitz weisen bis zu sechs verschiedene Bahnsteighöhen auf. Das Einstiegskonzept des Citylink sieht deshalb vier Doppeltüren auf verschiedenen Stufen pro Seite vor, zwei in jedem Endabschnitt. Dies ermöglicht auch Personen mit eingeschränkter Mobilität einen einfachen Zugang aus verschiedenen Bahnsteighöhen. Das gilt etwa für Rollstuhlfahrer, ältere oder kranke Menschen mit Rollatoren oder Eltern und Großeltern mit Kinderwagen.

Die inneren Türen sind für die Verwendung auf Bahnsteigen im Straßenbahnnetz mit einer Höhe von entweder 190 oder 380 mm ab Schienenoberkante vorgesehen, die äußeren Türen für Bahnsteighöhen von entweder 380 oder 550 mm. Die Eingänge sind überdies mit automatischen Tritten und einer manuellen Rampe versehen, um die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig an den Haltestellen zu überbrücken. Damit kann das Chemnitzer Modell auch in Zukunft weiter ausgebaut werden.

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