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UK: Virgin Trains streitet mit Corbyn

29.08.16 (Großbritannien & Irland) Autor:Max Yang

Der Vorsitzende der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, ließ sich am 11. August vormittags an Bord eines Zuges von Virgin Trains East Coast, auf dem Boden sitzend, filmen. Corbyn erklärte in dem Video, dass der Zug auf der dreistündigen Fahrt von London nach Newcastle knallvoll („ram-packed“) sei. Dieser Filmdreh stand im Zusammenhang mit der immer wieder aus Reihen von Labour geforderten Wiederverstaatlichung der privatisierten britischen Eisenbahnen.

Ungewöhnlicherweise wehrte sich das Verkehrsunternehmen Virgin Trains mit der Veröffentlichung von Bildern aus der Überwachungskamera im Zug. Demnach sei Corbyn mit seinen Begleitern an mehreren freien Sitzen vorbeigelaufen und habe sich am Ende des Wagens H auf den Boden gesetzt, wo sein Team das Filmen begonnen hat. Nach dem Dreh habe Corbyn mit Hilfe des Bordpersonals rund 45 Minuten nach Abfahrt einen Sitz eingenommen, über zwei Stunden vor Ankunft im Endbahnhof Newcastle.

Indirekt ist darin der Vorwurf zu erkennen, dass Corbyn Tatsachen falsch dargestellt habe. Corbyn erklärte daraufhin, dass kein freier Zweiersitz mehr zu finden war, da er neben seiner Frau sitzen wollte. Abzuwarten bleibt, ob diese Aktion Corbyn letztlich im aktuellen Kampf um die Wiederwahl als Parteivorsitzender helfen wird – die Abstimmung, an der auch Herausforderer Owen Smith aus Wales teilnimmt, endet am 21. September.

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